Für diese Krebstherapie nutzen Ärzte körpereigene Abwehrzellen, die sie dem Blut des Patienten entnehmen. Dann aktivieren sie diese mit dem Botenstoff Cytokin. Die so veränderten Abwehrzellen können nun bestimmte Krebszellen erkennen und deren Tod herbeiführen. Besondere Erfolge verzeichnete die Therapie mit Cytokin-induzierten Killerzellen, kurz CIK-Zellen, bei bösartigen Tumoren des Lymphsystems und der Leber.
Für einen besseren Erfahrungsaustausch haben Bonner Forscher nun ein Register entwickelt, das die Ergebnisse der Methode international sammeln soll. Ziel ist es, die Therapie zu optimieren. Weltweit können Ärzte einen digitalen Fragebogen in englischer Sprache ausfüllen. Dieser erfasst beispielsweise die Art der Krebserkrankung, Erfolge und Nicht-Erfolge der Therapie sowie beobachtete Nebenwirkungen. Die Ergebnisse werden elektronisch zusammengetragen und in Bonn ausgewertet. Insbesondere Studien aus Asien, die bisher nur auf chinesisch veröffentlicht wurden, können nun mit berücksichtigt werden.
„Bisher gab es keine zentrale Anlaufstelle“, sagt der Entwickler der CIK-Zell-Therapie Professor Dr. Ingo Schmidt-Wolf, Ärztlicher Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) Bonn. Mit dem Register gewinnen die Bonner Ärzte einen Überblick darüber, bei welchen Tumorerkrankungen diese Behandlung besonders gut greift. Zudem gibt es Hinweise darauf, wann vom Einsatz der CIK-Zellen abzuraten ist. Sinnlose Behandlungen werden so vermieden. „Davon profitieren die Patienten. Daher sind Kollegen weltweit dazu aufgerufen, sich an der freiwilligen Meldung zu beteiligen“, sagt Professor Schmidt-Wolf. „Unser Ziel ist es, den Patienten die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten.“
Das Formular für das Register gibt es unter: http://www.cik-info.org/index.php?kat=brot
Kontakt:
Professor Dr. Ingo Schmidt-Wolf
Ärztlicher Leiter Centrum für Integrierte Onkologie Bonn
Medizinische Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-15507
E-Mail: ingo.schmidt-wolf@ukb.uni-bonn.de