17. Juni 2013

Aktiv gegen Blasenschwäche für mehr Lebensqualität Aktiv gegen Blasenschwäche für mehr Lebensqualität

Patientensymposium rund um die Volkskrankheit Inkontinenz

Anlässlich der Welt-Kontinenz-Woche können Betroffene und Interessierte sich am Donnerstag, 27. Juni, über Vorbeugung und Therapie von Blasenschwäche informieren. Zusammen mit dem Förderverein zur Inkontinenzforschung und Inkontinenzaufklärung e. V. lädt das Zentrum für Kontinenz und Neurourologie des Universitätsklinikums Bonn und des neurourologischen Rehabilitationszentrums Godeshöhe zu einem Patienten-Informationstag ein. Die kostenlose Veranstaltung findet von 16 bis 20 Uhr in der Rehaklinik Godeshöhe, Waldstraße 2-10, in Bad Godesberg statt.

Obwohl in Deutschland etwa acht Millionen Menschen an Blasenschwäche leiden, ist Inkontinenz ein Tabuthema. Viele Betroffene behalten ihr Problem für sich, weil sie sich schämen und alleine fühlen. Kinder wollen nicht mehr bei Freunden übernachten, Erwachsene, die bei Bewegung Urin verlieren, machen keinen Sport mehr, ältere Menschen verlassen ihre Wohnung selten. Angehörige fühlen sich oftmals bei Familienmitgliedern mit Inkontinenz mit der Betreuung überfordert – die Einweisung in ein Heim ist häufig die Folge.

Blasenschwäche sollte als weit verbreitetes, aber auch im Alter nicht normales Problem wahrgenommen werden, wie Prof. Dr. Ruth Kirschner-Hermanns, Inhaberin des Lehrstuhls für Neuro-Urologie der Universität Bonn, ausführt. Der Gang zum Arzt sei wichtig. „Denn eine exakte Diagnose ist entscheidend. Wie auch immer diese ausfällt: Alle Inkontinenzformen sind behandelbar.“

Es ist wichtig, Folgeerkrankungen zu verhindern

Die Inkontinenzexpertin, die sowohl am Universitätsklinikum Bonn als auch am neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe tätig ist, wünscht sich, dass das Thema Inkontinenz weiter aus der Tabuzone heraus kommt. „Die Welt-Kontinenz-Woche soll die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisieren und den Betroffenen und Angehörigen Mut machen, offener mit ihrem Leiden umzugehen und fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.“

Zu dem steht die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen ganz oben auf der Agenda, so heißt das Motto der diesjährigen Patientenveranstaltung „Kontinent werden, Kontinent bleiben – Lebensqualität verbessern“. Urologen, Gynäkologen, Rehabilitationsmediziner, Fachkräfte für Kontinenz und Physiotherapeuten halten Kurzvorträge und stellen sich den Fragen der Patienten und Angehörigen. Zudem gibt es eine umfassende Ausstellung mit einer großen Menge an Informationsmaterial. Speziell zu dem oft wenig beachteten Thema „Männergesundheit - Harninkontinenz und sexuelle Dysfunktion“ findet zusätzlich am Mittwoch, 26. Juni, um 19 Uhr in der Aula des Rehabilitationszentrums Godeshöhe eine Ärzteveranstaltung statt.

Kontakt
Prof. Dr. Ruth Kirschner-Hermanns
Leiterin des Kontinenzzentrums und der Neuro-Urologie
Urologische Klinik des Universitätsklinikums Bonn
Neurourologischen Rehabilitationszentrums Godeshöhe
Telefon: 0228/287-15200 oder 0228/381349
E-Mail: Ruth.Kirschner-Hermanns@ukb.uni-bonn.de

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