03. Dezember 2009

Frank Neese erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis Frank Neese erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

Bahnbrechende Arbeiten in der theoretischen Chemie

Professor Dr. Frank Neese (41) von der Universität Bonn erhält für seine herausragenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der theoretischen Chemie den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist. Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute in Bonn bekanntgegeben. Rektor Professor Dr. Jürgen Fohrmann und Kanzler Dr. Reinhardt Lutz gratulierten persönlich zu der bedeutenden Auszeichnung, die als „deutscher Nobelpreis“ gilt.

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Professor Dr. Frank Neese_02.jpg - Prof. Dr. Frank Neese. © Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
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Frank Neese hat in Konstanz Biologie studiert und wurde 1997 promoviert. Von 1997-1999 forschte der heute 41-Jährige an der Stanford University (USA) und habilitierte sich 2001 in Konstanz für den Bereich „Bioanorganische und Theoretische Chemie“. Anschließend leitete Neese fünf Jahre lang eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Bioanorganische Chemie in Mülheim. Im März 2006 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Theoretische Chemie der Universität Bonn.

Mit seinen bahnbrechenden Arbeiten zur Berechnung der Elektronenstruktur großer Moleküle ermöglicht Frank Neese experimentell tätigen Naturwissenschaftlern in vielen Arbeitsgebieten, ihre Ergebnisse präzise und effizient zu interpretieren und neue sinnvolle Experimente zu konzipieren. Seine theoretischen Arbeiten beruhen auf den Erkenntnissen der Quantenmechanik, deren Gesetze das Verhalten aller Materie im atomaren Maßstab bestimmen. Frank Neese hat Näherungslösungen für die komplizierten quantenmechanischen Gleichungen erfasst und mit seinem Programmpaket ORCA für experimentell arbeitende Physiker, Chemiker und Biochemiker in einfacher und effizienter Weise weltweit zugänglich gemacht.

Professor Dr. Frank Neese hat bereits viele Auszeichnungen erhalten. Bereits 2005 wurden ihm der Karl-Arnold-Preis der Akademie der Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen und der Hans G.A. Hellmann-Preis der Arbeitsgemeinschaft für Theoretische Chemie zuerkannt. Im Jahr 2008 wurde er zum Max Planck Fellow am Mülheimer Max-Planck-Institut für Bioanorganische Chemie ernannt. Ebenfalls 2008 erhielt Neese den mit 100.000 Euro ausgestatteten Klung-Wilhelmy-Weberbank-Preis für Chemie, die höchst dotierte Auszeichnung für jüngere Wissenschaftler in Deutschland.

Die DFG ehrt in ihrem Leibniz-Programm außerdem eine Wissenschaftlerin und acht weitere Wissenschaftler. Der Leibniz-Preis ist die höchstdotierte Auszeichnung, die in Deutschland regelmäßig an Wissenschaftler vergeben wird. Das Preisgeld von 2,5 Millionen Euro ist für Forschungsarbeiten in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren vorgesehen. Bei der Verwendung der Mittel werden den Preisträgern größtmögliche Freiheiten eingeräumt. Die Preisverleihung findet am 15. März 2010 in Berlin statt.



Kontakt:
Prof. Dr. Frank Neese
Institut für Physikalische and Theoretische Chemie
der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-2351
E-Mail: neese@thch.uni-bonn.de


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Professor Dr. Frank Neese_05.jpg - Prof. Dr. Frank Neese. © Barbara Frommann/Uni Bonn
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