05. November 2007

Verschwörung gegen Amerika Verschwörung gegen Amerika

Veranstaltungsreihe ?LITERATUR MACHT POLITIK: Bonn liest Philip Roth?

Was, wenn 1940 ein Hitlersympatisant amerikanischer Präsident geworden wäre? Dies thematisiert Philip Roths Roman Verschwörung gegen Amerika. Die Universität Bonn holt mit der Veranstaltungsreihe "LITERATUR MACHT POLITIK: Bonn liest Philip Roth" in enger Kooperation mit der Stadt die Initiative "Eine Stadt liest ein Buch" nach Bonn. Auftakt bildet ein Lesemarathon bekannter und weniger bekannter Bonner in der Werkstattbühne des Theaters Bonn am 16. und 17. November 2007 von 18.00 bis Mitternacht. Auf den Lesemarathon folgen vom 20. bis 29. November 2007 Vorträge und Podiumsdiskussionen.

Die Veranstaltungsreihe "LITERATUR MACHT POLITIK: Bonn liest Philip Roth" ist eine von zahlreichen Beiträgen der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn zum "Jahr der Geisteswissenschaften" und wird vom Nordamerikastudienprogramm in enger Kooperation mit der Stadt Bonn organisiert.


In Roths Roman wird die Geschichte umgeschrieben und die Amerikanisierung des Holocaust Wirklichkeit: Der berühmte Pilot Charles Lindbergh sympathisiert offen mit Hitler und gewinnt 1940 überraschend die Präsidentschaftswahlen gegen Franklin Roosevelt. Er hält Amerika aus dem Krieg heraus und initiiert Programme zur ?Integration? jüdischer Amerikaner, die viele an die Repressionen der Nazis erinnern. Die Familie des kleinen Philip Roth, des Erzählers des Romans, droht an den Folgen dieser Politik zu zerbrechen. Philip Roths Roman Verschwörung gegen Amerika liefert viel Stoff für Debatten über das deutsch-amerikanische Verhältnis, die Bedeutung des Holocaust in den USA, über Fragen von Ausgrenzung und Integration und die politische Funktion von Literatur nach 9/11 bereit hält.


Nach dem Auftakt in Form eines Lesemarathons am 16. und 17. November jeweils von 18 Uhr bis Mitternacht in der Werkstattbühne des Theaters Bonn wird all dies in einem Symposium und verschiedenen Vorträgen verhandelt. Der erste Vortrag am 20. November im Hörsaal 17 der Universität stellt die Frage, ob eine Verschwörung gegen Amerika, wie sie Roths Roman beschreibt, historisch möglich gewesen wäre. Ein Literatur- und kulturwissenschaftliches Symposium bietet Kurzvorträge und Diskussionen zum Genre "alternate histories", zum Holocaust und seiner Enttabuisierung in der Gegenwartskultur, zur Konstruktion von Männlichkeit und zur Erinnerung afroamerikanischer Geschichte in Roths Romanen. Das Symposium findet am 27. November von 14 bis 18 Uhr im Haus der Sprache und Literatur statt. Neben einer Diskussionsrunde über Philip Roths Werk am 22. November in der Stadtbibliothek ist eine Podiumsdiskussion zur Aktualität des Romans geplant. Am 29. November (im Hörsaal 17 der Universität) diskutieren Mitglieder verschiedener Institute der Universität den Roman im Kontext von Patriot Act, Fragen von Integration und Ausgrenzung, Zensur und der Funktion von Literatur nach 9/11.


Termine:


16. und 17. November 2007

Lesemarathon

Werkstattbühne Theater Bonn

18 Uhr bis Mitternacht


20. November 2007

Vortrag: Wäre die "Verschwörung gegen Amerika" historisch möglich gewesen?
Dr. Olaf Stieglitz (Anglo-Amerikanische Abteilung des Historischen Seminars, Universität zu Köln)

Hörsaal 17, Universität Bonn

18 bis 20 Uhr


22. November 2007

Reden über Roth
Stadtbibliothek Bonn, Bottlerplatz

19.30 bis 21.00 Uhr


27. November 2007

Literatur- und kulturwissenschaftliches Symposium

Haus der Sprache und Literatur, Lennéstr. 46

14 bis 18 Uhr

Referenten und Vorträge:


"It Can Happen Here: Real Anti-Semitism, Fake History, and Jewish American Memory?, Dr. Andrew Gross (John F. Kennedy-Institut, Freie Universität Berlin)

"Wie die Neue Welt ihre Unschuld verliert: Die Inszenierung von Terror in Philip Roths Verschwörung gegen Amerika?, Prof. Dr. Susanne Rohr (In-stitut für Anglistik und Amerikanistik, Universität Hamburg)

"Kritik oder Affirmation? Die Verschwörung gegen Amerika und das Genre der alternate history novel", Michael Butter (Nordamerikastudienprogramm, Universität Bonn)

"?Was heißt es, ein Mann im 20. Jahrhundert zu sein?? Die Auseinandersetzung mit Männlichkeit(en) in den Romanen Philip Roths?, Ingrid Thaler (Nordamerikastudienprogramm, Universität Bonn)

"?Infiltration of Inferior Blood?, oder: Wie Roths Roman afroamerikanische Geschichte erinnert?, Prof. Dr. Sabine Sielke (Nordamerikastudienprogramm, Universität Bonn)


29. November 2007

Podiumsdiskussion zur Aktualität des Romans " Stichworte: Patriot Act, Integration und Ausgrenzung, Zensur, Literatur nach 9/11

Hörsaal 17, Universität Bonn

18 bis 20 Uhr

Dr. Gret Haller (Rechtswissenschaftlerin und Autorin), Patrick Keller (Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn), Prof. Dr. Hans Dieter Laux (Geografisches Institut, Universität Bonn), Prof. Dr. Sabine Sielke (Nordamerikastudienprogramm, Universität Bonn)
Moderation: Ingrid Schöll (Leiterin, VHS Bonn)


Weitere Informationen:
http://www.bonn-liest-roth.de





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