30. Juli 2010

Informatiker ab 2011 im Landesbehördenhaus Informatiker ab 2011 im Landesbehördenhaus

Unterbringung in der Auermühle ist wirtschaftlich nicht vertretbar

Die Informatik der Universität Bonn wird im neuen Jahr in ein Ausweichquartier im ehemaligen Landesbehördenhaus umziehen. Der für die Unterbringung der Uni-Institute zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW hat jetzt einen Prüfbericht vorgelegt, in dem auch eine alternative Beherbergung des Fachs in der so genannten Auermühle am Bonner Hafen auf Machbarkeit untersucht wurde. Das Fazit des BLB lautet: Nur die Nutzung des Landesbehördenhauses kommt wirtschaftlich in Betracht, alle Alternativen kämen den Steuerzahler wesentlich teurer zu stehen.

Die Universität Bonn hatte den BLB beauftragt, verschiedene Möglichkeiten zur Zwischenunterbringung des Institutes für Informatik für die Dauer von vier Jahren zu prüfen. Spätestens zum Jahresende muss das Institut das mit der Bauchemikalie PCB belastete Hochhaus in der Römerstraße 164 räumen. Ersatzneubauten auf dem Campus Poppelsdorf stehen erst im Jahr 2014 zur Verfügung. Gleichzeitig muss die Universität zusätzliche Flächen für Teile der Informatik schaffen und außerdem für die Landwirtschaftliche Fakultät Laborflächen herrichten.

Als Alternativen wurden die neueren Gebäudeteile des Landesbehördenhauses mit der Anmietung der Auermühle verglichen. An beiden Orten stehen rund 4.000 Quadratmeter für die Informatik zur Verfügung, jedoch würden am Hafen wesentlich höhere Mietkosten als im BLB-eigenen Landesbehördenhaus anfallen. „Bereits ohne Berücksichtigung der parallel unterzubringenden Flächen für die Landwirtschaftliche Fakultät  ist die Auermühlen-Variante deutlich teurer als das Landesbehördenhaus“, sagt die stellvertretende Kanzlerin der Universität Bonn, Kristina Kornmesser. Der BLB rechnet über die Nutzungsdauer mit Mehrkosten im deutlich sechsstelligen Bereich. Dies liege wohl auch an den zusätzlichen Kosten des Vermieters für die Herrichtung der Auermühle. So müssen die vorhandenen Großraumbüros aufgeteilt und eine neue Datenanbindung geschaffen werden.

Neben Flächen und Kosten prüfte der BLB die Varianten auch auf zeitliche Machbarkeit und die Anbindung an den Standort Römerstraße, wo Teile der Informatik im unbelasteten Altbau verbleiben werden. Während die Auermühle in wenigen Busminuten erreichbar ist, dauert die Fahrt zum Landesbehördenhaus mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zu einer halben Stunde, mit dem Auto etwa 12 Minuten. Diese Fahrzeit halten Universität und BLB zumindest für den Übergangszeitraum für vertretbar. „Auch die Mediziner überwinden täglich vergleichbare Wegstrecken zwischen der Vorklinik in Poppelsdorf und dem Klinikum auf dem Venusberg“, sagt Kristina Kornmesser.

„Da in der Auermühle keine Laborflächen geschaffen werden könnten, müssten wir für die Labore Modulbauten errichten“, gibt die Vizekanzlerin zu bedenken. „Dies treibt die Kosten zusätzlich in die Höhe. Ungewiss ist aber auch, ob wir die baurechtlichen Hürden für Modulbauten in der gegebenen Zeit überhaupt überwinden könnten.“ Die Datenanbindung des Landesbehördenhauses an die Römerstraße wäre dagegen unproblematisch, da bereits eine Glasfaserleitung bis zum Uni-Standort in der Walter-Flex-Straße besteht und die restliche Datenstrecke bei den Stadtwerken angemietet werden könnte.

„Nach Abwägung aller Faktoren zur Interimsunterbringung des Instituts für Informatik wird die Unterbringung im ehemaligen Landesbehördenhaus als sinnvollste Lösung erachtet“, teilte der BLB jetzt der Universität mit. Dem hat sich die Universität nun angeschlossen. „Aus den dargelegten Gründen muss von der Anmietung der Auermühle Abstand genommen werden“,  schrieb Kristina Kornmesser heute an den geschäftsführenden Direktor des Instituts für Informatik. Die Vizekanzlerin erklärt: „Wir werden nun mit Hochdruck die Vorbereitungen für den Umzug der Informatik in das Landesbehördenhaus vorantreiben.“

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