28. Oktober 2025

Start-up Transfer.NRW-Förderung für smarte KI-Assistenz Start-up Transfer.NRW-Förderung für smarte KI-Assistenz

Ein Team an der Uni Bonn entwickelt maßgeschneiderten KI-Sprachassistenten für Unternehmensorganisation

Ein KI-Heinzelmännchen für Unternehmen entwickelt das Gründungsprojekt „Heinzel AI“ von Ökonom Dr. Jan Bergerhoff und Informatiker Adolfo Santamónica an der Universität Bonn. Seine kluge KI-Assistenz soll Unternehmen dabei helfen, eine sprechende Künstliche Intelligenz mit den eigenen Daten vertraut zu machen. Die KI kann dann etwa die Bearbeitung von Anträgen, Rechnungen oder Formularen erheblich erleichtern. Das Projekt „Heinzel AI“ erhält eine Start-up Transfer.NRW-Förderung in Höhe von fast 300.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union.

Das Team von Heinzel AI (in der Mitte)
Das Team von Heinzel AI (in der Mitte) - mit den beiden neuen Kollegen von ByteIT (vlnr): Jose Ros, Adolfo Santamónica, Dr. Jan Bergerhoff und Stefan Stefanov. © Foto: ByteIT
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Das Gründungsteam entwickelt im Rahmen des Projektes eine KI-Plattform, die zukünftig Unternehmen dabei helfen kann, unstrukturierte Daten zu verarbeiten und kontextsensibel zu organisieren. Da Daten oft in unterschiedlichen Formaten vorliegen und erst mühsam vorbereitet werden müssen, ist hierfür eine automatisierte Lösung wichtig. Durch die optimierte Fütterung der KI mit den richtigen Informationen macht das Team die sprechende KI smart. Die KI kann dann zuverlässig Fragen beantworten, ohne wichtige Infos zu vergessen. Dr. Jan Bergerhoff erklärt: „Wir machen das Know-how der Unternehmen für die KI zugänglich, die dann gezielt Aufgaben übernehmen kann. In Europa gab es bisher keine vergleichbare Lösung, aber das ändert sich mit unserem Angebot.“ Um die Plattform unter realen Bedingungen zu prüfen und zu verbessern, hat Jan Bergerhoff mit seinem Team die ByteIT GmbH gegründet, die den Service bereits mit Kundinnen und Kunden testet.

Open-Source und Datenschutzfragen

Adolfo Santamónica betont: „Wir unterstützen den Open-Source Gedanken und möchten mit der Community die Qualität der Open Source-Techniken verbessern. Unsere Plattform integriert unter anderem führende Open-Source-ETL-Tools – also die Techniken, mit denen wir die unterschiedlichen Datenformate in einem System zusammenführen können – und entwickelt diese im Hinblick auf individuelle Nutzung weiter.“ Auch die gesetzlichen, regulatorischen Vorgaben sind für die Gründer wichtig. „Wir achten darauf, dass unsere Lösung höchste europäische Datenschutzstandards wie die General Data Protection Regulation (GDPR) sowie den AI-Act erfüllt“, ergänzt Santamónica.

Fokus auf Fairness

Beim Einsatz von KI drängen sich immer öfter auch ethische Fragen in den Vordergrund. Das Team legt einen starken Fokus auf Fairness bei der Programmierung der KI. Sprachmodelle nehmen während der Entwicklung die Vorurteile ihrer Trainingsdaten auf. Mit der gezielten Ergänzung von Daten im Moment der Abfrage lässt sich Diskriminierung gezielt reduzieren. In seiner Forschung am Institut für Mikroökonomik der Universität Bonn hat sich Jan Bergerhoff unter anderem mit den Themen Geschlechtergerechtigkeit, diskriminierungsfreie KI und diskriminierungsfreies Recruiting auseinandergesetzt. Mit dieser Expertise ist das Gründerteam besonders gut aufgestellt, um auch die Themen „Erklärbare KI“ und „KI-Sicherheit“ zu berücksichtigen.

Erfolgreicher Seriengründer

ByteIT ist das zweite Gründungsprojekt von Dr. Jan Bergerhoff. Zuvor hatte er bereits das forschungsbasierte Start-up candidate select (CASE) aus der Uni Bonn heraus mitgegründet, erfolgreich am Markt etabliert und mehrere Jahre als Geschäftsführer geleitet. Für Bergerhoff führte der Weg über eine Promotion in Volkswirtschaft an der Bonn Graduate School of Economics zu CASE und neuen Geschäftsideen bis hin zum Heinzel AI-Projekt und dem Start von ByteIT.

„Es ist natürlich immer besonders dankbar, mit erfahrenen Gründern zusammenzuarbeiten und das Team profitiert sehr stark durch die Kompetenzen von Herrn Bergerhoff. Es ist gar nicht so unüblich, dass Gründerinnen und Gründer ihr Unternehmen wieder verlassen, sobald es gut und gewinnbringend aufgestellt ist, und ein neues Geschäftsmodell aufbauen“, erläutert Vesna Domuz, Start-up Coach am Transfer Center enaCom der Universität Bonn die Besonderheit des Serial Entrepreneurship: „Durch ihre tiefreichende Marktkenntnis können sich sogenannte Seriengründer intensiv auf die Bedarfe einer Branche konzentrieren und zukunftsweisende Lösungen vorantreiben. Und sie können vor allem schnell auf die – insbesondere in der KI-Technologie – rasant voranschreitenden technologischen Möglichkeiten und Marktentwicklungen reagieren.“ Als Gründungsberaterin hat sie das Team bei der erfolgreichen Antragsstellung von Start-up Transfer.NRW unterstützt.

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Logo © EU/MKWIKE

Anträge auf eine Förderung mit „Start-up Transfer.NRW“ können halbjährlich eingereicht werden. Die Gründungsberatung vom Transfer Center enaCom unterstützt bei der Antragstellung.

Für das Programm „Start-up Transfer.NRW“ stellen die EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2027 insgesamt 40 Millionen Euro zur Verfügung. Gründerinnen, Gründer und Gründungsteams können die Förderung für die Weiterentwicklung von Forschungsergebnissen und Know-how zu Produkten, Dienstleistungen und Verfahren sowie zur Vorbereitung einer Unternehmensgründung über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten erhalten.

Verena Billmann
Kommunikation Transfer Center enaCom
Universität Bonn
Tel.: +49 228 73-62027
E-Mail: billmann@verwaltung.uni-bonn.de

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