06. Juli 2012

Digitale Lernplattform für Schüler Digitale Lernplattform für Schüler

Kernstück des Portals der Geographen der Universität Bonn sind interaktive Module zu Satellitenbildern

Wer weiß schon, was Falschfarben sind oder dass der Infrarotkanal unsichtbare Pflanzenschäden sichtbar macht, Pixelthermometer städtische Wärmeinseln offenbaren und Multispektralbilder zuverlässige Katastrophenhilfe leisten können? Die Arbeitsgruppe Fernerkundung der Universität Bonn hat deshalb ein digitales Lernportal für Schüler und Lehrer entwickelt.

Haben mit ihren Kollegen ein digitales Lernportal entwickelt:
Haben mit ihren Kollegen ein digitales Lernportal entwickelt: - Henryk Hodam, Andreas Rienow und Dr. Roland Goetzke (von links) am Computer. © Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Erkenntnisse aus der Luft- und Raumfahrt nehmen in unserem Alltag eine immer größere Rolle ein: Satellitenaufnahmen zeigen das Ausmaß von Katastrophen, der Wetterbericht kommt ohne Bilder aus dem All überhaupt nicht aus und auch die beliebten Navigationsgeräte würden uns ohne Unterstützung aus dem Weltraum nicht verlässlich ans Ziel lotsen. „Das Wissen über die Techniken und Produkte der Luft- und Raumfahrt ist aber noch nicht besonders verbreitet“, sagt die Projektleiterin Dr. Kerstin Voß. Laut einer Umfrage unter Schülern sei zum Beispiel vielen nicht bewusst, dass es sich bei den meisten Aufnahmen von der Erde, die im Internet kursieren, um Satellitenbilder handelt.

 

Die Arbeitsgruppe Fernerkundung der Universität Bonn hat deshalb im Projekt „Fernerkundung in Schulen“ (FIS) ein digitales Lernportal für Schüler und Lehrer entwickelt. Seit kurzem ist es unter www.fis.uni-bonn.de zu erreichen. Schüler der fünften bis zwölften Klassen können online praxisnahe Aufgaben aus den Fächern Mathematik, Physik, Informatik, Geographie und Biologie lösen. In einer Anwendung arbeiten die Schüler mit Geographischen Informations-Systemen (GIS), mit denen heutzutage praktisch sämtliche Planungen durchgeführt werden. Es geht dabei darum, Schritt für Schritt einen Plan unter Berücksichtigung von Hochwassergefahren zu erstellen.

 

„Das Lernportal nutzt farbenfrohen Bilder und den Blick von oben, um physikalische Hintergründe mit Themen des Curriculums zu verknüpfen“, sagt Andreas Rienow, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt. Kernstück des Portals sind digitale und interaktive Lernmodule, die das eigenständige Lernen von Jungen und Mädchen fördern. Mit einem Lernmanagementsystem haben zudem Lehrer die Möglichkeit, ihre Klassen zu verwalten und die individuellen Lernfortschritte ihrer Schüler zu beobachten und zu bewerten. „Das Portal ist nicht nur für den Schulunterricht konzipiert, sondern richtet sich auch allgemein an alle Interessierte der Fernerkundung“, berichtet der Geograph. So kann man selber in die Rolle des Wissenschaftlers schlüpfen, das Wetter vorhersagen oder in der Bildergalerie faszinierende Luftbilder zum globalen Wandel betrachten. Das „FIS-Projekt“ wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert.

 

Das Lernportal im Internet: www.fis.uni-bonn.de

 

Kontakt:

 

Dr. Kerstin Voß (Projektleitung)

k.voss@geographie.uni-bonn.de

 

Andreas Rienow (Öffentlichkeitsarbeit )

a.rienow@geographie.uni-bonn.de

 

FIS- Fernerkundung in Schulen

Arbeitsgruppe Fernerkundung

Geographisches Institut

Universität Bonn

Tel. 0228/73-9706

Wird geladen