02. Oktober 2009

Größtmögliche Sicherheit für Herzpatienten Größtmögliche Sicherheit für Herzpatienten

Erstimplantation einer völlig neuen Generation von Elektroschockgeräten am Bonner Universitätsklinikum

Der plötzliche Herztod bedroht in Deutschland jedes Jahr viele tausend Menschen. Die einzige Chance ein solches Ereignis zu überleben ist die Implantation eines Defibrillators, auch Elektroschockgerät genannt. Am 30. September implantierten Ärzte am Bonner Universitätsklinikum weltweit eines der ersten Herz-Stimulationssysteme zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, das alle Entwicklungen der letzten fünf Jahre in nur einem einzigen Gerät vereint. Der Patient ist nach dem Eingriff wohlauf.

Dieses neue Elektroschockgerät, das in Zusammenarbeit der Klinik für Herzchirurgie und der Medizinischen Klinik II eingepflanzt wurde, analysiert den Herzrhythmus ganz genau. So kann es bei einer tödlichen Herzrhythmusstörung frühzeitig mit einer elektrischen Stimulation beginnen und somit die lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung beenden. Studien belegen, dass durch diese frühzeitige Stimulation in 77 Prozent der Fälle die Abgabe eines Schocks durch den Defibrillator nicht notwendig wird. Dies verbessert die Lebensqualität der Patienten deutlich.

„Diese neue Generation von Elektroschockgeräten bietet größtmögliche Sicherheit sowie maximalen Komfort durch die reduzierte Schockabgabe, die für den Patienten mit Schmerzen einher gehen kann,“ sagt Professor Dr. Jörg Schwab, Leiter der Defibrillator-Ambulanz der Medizinischen Klinik II. „Der Elektroschock ist in dieser lebensbedrohlichen Situation die lebensrettende und effektivste Therapie. Jedoch kann das neue Gerät die Herzrhythmusstörung schon durch elektrische Stimulation frühzeitig beenden, so dass ein Schock erst gar nicht notwendig wird“.

Darüber hinaus vereint dieser Defibrillator die technologischen Erfindungen der letzten fünf Jahre in einem einzigen Gerät. Es stimuliert das Herz mit elektrischen Stößen, um eine Herzmuskelschwäche zu verhindern. Zudem kann der Patient die Gerätenachsorge von zuhause aus initiieren und durchführen. Hierdurch entfallen lästige und lange Anfahrten in das spezialisierte Zentrum auf dem Venusberg. Die fachliche Kompetenz des Spezialisten bleibt jedoch erhalten. „Denn wir überprüfen via Telefonleitung übertragene Daten und besprechen diese, sofern überhaupt notwendig, mit unserem Patienten telefonisch“, sagt Professor Schwab.

Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Joerg Schwab
Oberarzt an der Medizinische Klinik II
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-16670
E-Mail: Joerg.Schwab@ukb.uni-bonn.de

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