25. August 2009

Task-Force sorgt für Sicherheit Task-Force sorgt für Sicherheit

Uni-Klinik Bonn ist auf die „Neue Grippe“ vorbereitet

Das Universitätsklinikum Bonn verfügt über einen Krisenstab. Dieser übernimmt im Fall auftretender Infektionen wie mit der „Neuen Grippe“A/H1N1 die Pandemie-Planung und setzt die notwendigen Maßnahmen um. So hält das Universitätsklinikum unter anderem Isolationsbetten vor und hat seine Bestände beispielsweise an Schutzmasken und Händedesinfektionsmittel erhöht. Es sind auch ausreichende Mengen des Grippemittels Tamiflu vorhanden.

Dem Krisenstab gehören die Mediziner Professor Dr. Andreas Hoeft, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Professor Dr. Martin Exner, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Infektiologie und Infektionsschutz, und Professor Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an. Die Pflege wird in dem Krisenstab durch Pflegedirektor Alexander Pröbstl vertreten.

Professor Drosten gilt als Entdecker des SARS-Virus und hat zusammen mit Kollegen der Universitäten Marburg und Freiburg sowie einer Berliner Biotech-Firma in kürzester Zeit einen hochpräzisen molekularbiologischen Schnelltest für die "Neue Grippe" A/H1N1 entwickelt. Dieser Test hat bei Ausbruch einer Pandemie eine Schlüsselfunktion, da das Ergebnis bereits nach wenigen Stunden vorliegt. So müssen Patienten mit Verdacht auf mexikanische Grippe nicht unnötig lange isoliert werden. Das Isolationsbett wird schnell für wirklich Bedürftige frei. „Die Bestätigungstestung durch das Robert Koch-Institut RKI wird dadurch zur Formalie und verzögert nicht die klinische Entscheidungsfindung“, sagt Professor Drosten. Das RKI hat den Bonner Test ausdrücklich empfohlen. Die Initiative zur Testentwicklung ergriff Professor Drosten von sich aus: "Als Virologe beobachte ich solche Entwicklungen laufend. In diesem Fall gab es schon früh Anzeichen für eine schnelle Verbreitung des Virus", sagt Professor Drosten.

Auch alle weiteren gebotenen Maßnahmen wie die Verstärkung des Laborpersonals oder die Bereithaltung von Isolationsbetten und Beatmungsplätzen für Schwerkranke sind am Bonner Uniklinikum getroffen worden. "Im Notfallzentrum sind wir immer darauf vorbereitet plötzlich sehr viele Patienten versorgen zu müssen", erklärt Dr. Ingo Gräff, ärztlicher Leiter des Notfallzentrums. Die dort und in der Notaufnahme der Kinderklinik eingesetzten Ärzte und Pflegekräfte sind genau über das Krankheitsbild informiert und wissen, was zu tun ist.

Wie schütze ich mich vor einer Ansteckung

Zur Vorbeugung empfiehlt Professor Exner: "Waschen Sie sich regelmäßig und häufig die Hände." Wenn man sich in der Öffentlichkeit und öffentlichen Verkehrsmitteln bewege, sei es zudem empfehlenswert die Hände regelmäßig mit alkoholischem Händedesinfektionsmittel aus der Apotheke zu behandeln. Denn bei einer Virusgrippe scheiden Infizierte noch vor dem Auftreten erster Symptome Krankheitserreger aus – auch, wenn sie sich noch gesund fühlen. Deshalb sollte nicht in die Hände gehustet und geniest werden – dadurch besteht hohe Weiterverbreitungsgefahr bei späterem Händeschütteln –, sondern in Oberarm oder Ellenbeuge. "Benutzen Sie Papiertaschentücher, und werfen Sie diese nach der ersten Benutzung sofort in den Müll", rät Professor Exner.

 

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