13. Juni 2007

AStA argumentiert mit falschen Zahlen AStA argumentiert mit falschen Zahlen

Universitätsverwaltung weist Behauptungen zurück

Für Kopfschütteln hat heute in der Universitätsverwaltung eine Pressemitteilung des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) gesorgt. Danach seien der Universität innerhalb eines Semesters zwei Drittel aller Studierenden aus Nicht-EU-Staaten abhanden gekommen. "Offenbar sind den Studenten bei ihrer Kalkulation einige Denk- und Rechenfehler unterlaufen", sagt Marco Schwake vom Planungsdezernat der Universität, der die amtliche Studierendenstatistik führt. Woher die Studenten ihre Zahlen bezogen haben, sei ihm nicht bekannt. "Bei mir hat jedenfalls niemand nachgefragt."

Unter den Bonner Studierenden gibt es derzeit 4.128 Ausländer. Das entspricht 15 Prozent der Gesamtzahl - deutlich mehr als im bundesweiten Durchschnitt. Im Sommersemester 2006 waren 4.837 Ausländer eingeschrieben. Die Zahl der ausländischen Studierenden ist also um 15 Prozent zurück gegangen. Die Gesamtzahl der Studierenden sank ebenfalls im gleichen Zeitraum. Unklar ist aber, wie viele Exmatrikulationen auf die Einführung von Studienbeiträgen zurückzuführen sind. Beobachtet wurde, dass sich vor allem Studierende in hohen Semestern " unabhängig von der Nationalität " nicht mehr zurück gemeldet haben.

Gravierender Denkfehler

Ein gravierender Denkfehler in der Kalkulation des AStA ist der Umstand, dass seit 1. Januar Bulgaren und Rumänen EU-Bürger sind. "Über 400 Studierende haben dadurch über Nacht ihren Status geändert", sagt Schwake. Berücksichtige man diesen Umstand, betrage der Rückgang bei den Nicht-EU-Ausländern " derzeit genau 2.789 Personen " rund 15 Prozent wie auch bei den ausländischen Studierenden insgesamt.

Die Uni-Statistiker weisen außerdem darauf hin, dass sich die Zahlen aus dem Wintersemester und dem Sommersemester nicht vergleichen lassen. Seit die Universität ihre Studienangebote fast flächendeckend auf Bachelor und Master umgestellt hat, ist ein Studienbeginn nämlich kaum noch im Sommer möglich. Da den im Laufe des Sommersemesters ausscheidenden Absolventen kaum Neueinschreibungen gegenüber stehen, seien die Zahlen im Sommersemester naturgemäß niedriger als im Wintersemester.




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