19. Februar 2010

Künstliche Bandscheibe erhält Beweglichkeit Künstliche Bandscheibe erhält Beweglichkeit

Rund um die Wirbelsäule: Patientenforum auf Kongress

Vom 26. bis 27. Februar finden zum achten Mal die „bonner orthopädie- und unfalltage (bout 2010)“ im ehemaligen Bundestag statt. Unter dem Motto „rückenwind“ dreht sich diesmal alles rund um die Wirbelsäule. An beiden Kongresstagen lädt die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn jeweils von 9 bis 11 Uhr auch die interessierte Öffentlichkeit zu Vorträgen über Bandscheibenvorfall, chronischen Rückenschmerzen und Wirbelbruch ein. Zudem stehen die Bonner Spezialisten für Gespräche und Beratungen zur Verfügung. Das kostenlose Patientenforum findet im World Conference Center Bonn, Platz der Vereinten Nationen 2 (ehemals Görresstraße 15), statt. Um Anmeldung unter E-Mail gitte.vollmar@ukb.uni-bonn.de wird gebeten.

Statistisch gesehen geht jeder Deutsche mindestens einmal in seinem Leben wegen Rückenschmerzen zum Arzt – häufig verursacht durch einen Bandscheibenvorfall. Dabei verlagert sich eine zwischen den Wirbelknochen liegende Bandscheibe. Drückt dieser sehr feste Ring aus Fasergewebe mit einer weicheren Masse in der Mitte, dem so genannten Gallertkern, auf Nerven, dann hat der Betroffene starke Schmerzen bis hin zu Lähmungen. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn behandelt diese Volkskrankheit und andere orthopädische Wirbelsäulenprobleme sowie alle Arten von Verletzungen mit den modernsten Behandlungsmethoden einschließlich minimal-invasiver, endoskopischer Verfahren.

So ist bei lang anhaltenden und unerträglichen Schmerzen durch einen Bandscheibenvorfall mitunter eine Operation der einzige Ausweg. Während früher Versteifungen der betroffenen Wirbelsäulenabschnitte die Regel waren, gibt es neuerdings Prothesen. Diese bestehen aus zwei Metallplatten und einem beweglichen Kern aus Kunststoff. So bleibt der betroffene Wirbelsäulenabschnitt beweglich. Für künstliche Bandscheiben ist der Schwerpunkt „Wirbelsäulenchirurgie“ an der Bonner Universitätsklinik das Zentrum in Bonn und Region.

Knochenzement befreit vom Schmerz

Der Schwerpunkt „Unfallchirurgie“ hat jahrelange Erfahrung unter anderem mit der Behandlung komplexer Wirbelkörperbrüche. Dabei stabilisieren die Bonner Unfallchirurgen zunächst den verletzten Bereich der Wirbelsäule. Komplett geborstene Wirbel entfernen sie und ersetzen diese durch körpereigene Beckenkammknochen oder einem Metallkorb aus Titan.

Bei älteren Menschen mit Osteoporose führen häufig schon einfache Stürze schon zu einem Bruch eines Wirbels. Zu den modernsten Therapien zählen hier die Vertebroplastie und die Ballon-Kyphoplastie. Bei diesen minimal-invasiven Verfahren füllen die Ärzte den porösen, gebrochenen Knochen mit einem speziellen Knochenzement. Bei der Kyphoplastie richtet zuvor ein Ballon die Wirbelkörper auf und der Zement kann so besser eingespritzt werden. Der zähflüssige Zement verfestigt sich bereits nach zehn Minuten und stabilisiert die Fraktur. Der Patient ist meist schlagartig schmerzfrei.


Hinweis für die Redaktionen:

Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, sich im Rahmen der Veranstaltung selbst ein Bild über moderne Behandlungsmethoden bei Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule zu machen. Professor Dr. Dieter C. Wirtz, Direktor der Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Professor Dr. Christof Burger, Leiter des Schwerpunkts „Unfallchirurgie“, und Dr. Robert Pflugmacher, Leiter des Schwerpunkts „Wirbelsäulenchirurgie“, stehen am Freitag, 26. Februar, um 11 Uhr nach dem Patientenforum gerne für Fragen zur Verfügung. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 0228/ 73-4727, Fax: 0228/ 73-7451 oder E-Mail inka.vaeth@uni-bonn.de wird gebeten.

 

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