19. Februar 2013

Jugend forscht zeichnet die Sieger an der Uni Bonn aus Jugend forscht zeichnet die Sieger an der Uni Bonn aus

34 Projektteams präsentieren ihre Ergebnisse in der Aula. Gewinner qualifizieren sich für den Landeswettbewerb

Der Schließmechanismus der Venusfliegenfalle, ein lebloser Bach, gerüttelte Brennstoffzellen, eine neue Flechte und Stickstoffeinträge: Diese Themen belegen erste Plätze bei Jugend forscht und Schüler experimentieren. Heute wurden die Sieger des Regionalwettbewerbs Bonn/Köln an der Bonner Universität gekürt. Insgesamt 34 Projektteams stellten am Nachmittag ihre Ergebnisse in der Universitätsaula der Öffentlichkeit vor. Die Erstplatzierten des Regionalwettbewerbs nehmen nun am Landeswettbewerb teil.

Anika Biercher (17)
Anika Biercher (17) - von der Erzbischöflichen Liebfrauenschule Bonn untersuchte das Vorkommen der erst kürzlich entdeckten Flechte Candelaria pacifica. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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Den ersten Platz im Regionalwettbewerb Jugend forscht zum Bereich Arbeitswelt errang Kjell Wistoff (16) von der Gesamtschule der Stadt Hennef. Er setzte eine Brennstoffzelle mit einem Rüttler Erschütterungen aus, welche die Bewegungen eines Fahrzeugs auf verschiedenen Straßenbelägen simulierten. Bei seinen Experimenten stellte sich heraus, dass die Erschütterungen innerhalb der getesteten Frequenzen keine Auswirkung auf die Leistungshöhe der Brennstoffzelle haben.

Biologie-Siegerin ist Anika Biercher (17) von der Erzbischöflichen Liebfrauenschule Bonn. Sie untersuchte das Vorkommen der erst kürzlich entdeckten Flechte Candelaria pacifica. Sie nahm Flechtenproben von ungefähr 100 Bäumen in den verschiedenen Stadtteilen Bonns und bestimmte später mit Lupe, Pinzette und einem Binokular, ob es sich um die neue Art handelt. „Ich habe mich dazu entschlossen, ein ökologisches Thema zu wählen, da dies sehr in meinem Interesse liegt“, berichtet die Gewinnerin.

Im Fachgebiet Chemie des Jugend forscht-Regionalwettbewerbs siegte Marion Kreins (17) vom Städtischen St. Michael-Gymnasium Bad Münstereifel. Durch die Energiewende und der damit verbundenen Förderung des Biomasseanbaus kommt es zu erhöhten Stickstoffeinträgen in das Grund- und Oberflächenwasser. Die Schülerin erforschte, inwieweit Stickstoffhemmer alleine und in Kombination mit einer Zwischenfrucht geeignet sind, die Stickstoffeinträge zu reduzieren.

Im Regionalwettbewerb Schüler experimentieren gingen im Fachgebiet Biologie Ela Türkyilmaz (11) und Jasmin Westerkamp (11) vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium Wesseling als Sieger hervor. Die beiden Schülerinnen erforschten den Schließmechanismus von Venusfliegenfallen. Sie beobachteten, dass die fleischfressenden Pflanzen bereits bei Berührung eines beliebigen Haares den Schließmechanismus auslösen. Zudem registrierten sie mit einem Oszilloskop Spannungsänderungen in den Pflanzen.

Den ersten Platz im Fachgebiet Geo-Raumwissenschaften (Schüler experimentieren) errangen Johanna Pistorius (14) und Sebastian Frentzen (14) vom Städtischen Gymnasium Zum Altenforst in Troisdorf. Bei einem Spaziergang durch die Wahner Heide stieß Sebastian auf einen Bach, welcher eine rostrote Farbe hatte und in dem keine Wassertiere und Pflanzen lebten. Die Schüler entnahmen Wasserproben und führten verschiedene Analysen durch.

Ziel: Junge Menschen für Wissenschaft begeistern

Prof. Dr. Christa E. Müller, Prorektorin für Öffentlichkeitsarbeit und Internationales der Universität Bonn, zeigte sich begeistert von den pfiffigen Ideen der Jungforscher: „Es ist ganz erstaunlich, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer komplexe Themen mit großem Engagement bearbeiten und dabei zu wichtigen, häufig anwendungsrelevanten Ergebnissen gelangen.“ Das forschende Lernen im Jugend forscht-Wettbewerb passe sehr gut zu den Bemühungen der Universität Bonn, junge Menschen für die Wissenschaft zu begeistern und das Engagement der Alma mater an den Schulen der Region weiter zu intensivieren.

Bonn ist wieder einzige Paten-Universität in Nordrhein-Westfalen

„Es freut mich sehr, dass die Universität Bonn zum zweiten Mal eine Patenschaft für den Regionalwettbewerb Bonn/Köln übernommen hat“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e.V. „Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur gezielten und nachhaltigen Förderung der jungen Talente, die wir so dringend benötigen.“ Die Bonner Alma mater ist damit nach wie vor die einzige Universität in Nordrhein-Westfalen, die an der Ausrichtung des Wettbewerbs für Schüler und junge Studenten beteiligt ist. Seit 1965 weckt Jugend forscht bei jungen Menschen erfolgreich die Begeisterung für Wissenschaft und Forschung. Damals rief der stern-Chefredakteur Henri Nannen zur ersten Jugend forscht-Runde auf.

Teilnehmer meisterten die wissenschaftlichen Herausforderungen

Die Präsentationen der insgesamt 34 Wettbewerbsteams am Nachmittag in der Aula der Universität Bonn stieß auf großes Interesse: Mit Elan stellten die Teilnehmer ihre Ergebnisse vor und beantworteten Fragen. „Aus unserer Sicht gibt es heute durchweg Gewinner – auch wenn sich nur einige Teilnehmer für den Landeswettbewerb qualifizieren können“, sagt Jugend forscht-Patenbeauftragte Dr. Andrea Grugel von der Universität Bonn. „Die Teilnehmer haben eindrucksvoll bewiesen, wie sie wissenschaftliche Herausforderungen meistern.“

Weitere Informationen zu den Projekten im Internet:
www.jugend-forscht.uni-bonn.de


Kontakt:

Dr. Andrea Grugel
Patenbeauftragte des Jugend forscht-Regionalwettbewerbs Bonn/Köln
Leiterin der Abteilung 8.1 – Veranstaltungen und Identifikation
Tel. 0228/739747
andrea.grugel@uni-bonn.de

Jasmin Westerkamp (11) und Ela Türkyilmaz (11)
Jasmin Westerkamp (11) und Ela Türkyilmaz (11) - (von links) vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium Wesseling erforschten den Schließmechanismus von Venusfliegenfallen. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Sebastian Frentzen (14) und Johanna Pistorius (14)
Sebastian Frentzen (14) und Johanna Pistorius (14) - vom Städtischen Gymnasium Zum Altenforst in Troisdorf untersuchten Wasserproben eines rostroten, leblosen Bachs. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Marion Kreins (17)
Marion Kreins (17) - vom Städtischen St. Michael-Gymnasium Bad Münstereifel erforschte Stickstoffeinträge durch Biomasseanbau in das Grund- und Oberflächenwasser. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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