07. Juli 2009

Eineiige Drillinge auf dem Venusberg Eineiige Drillinge auf dem Venusberg

Die drei Mädchen sind gesund und wohlauf

Quasi im Sekundentakt erblickten Alexandra, Antonia und Adriana in der Bonner Universitätsklinik für Geburtshilfe das Licht der Welt. Die drei gesunden Babys sind schon jetzt eine kleine Sensation. Denn die Geburt von eineiigen Drillingen ist ein überaus seltenes Ereignis.

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Drillinge_A_1.jpg - Mutter Karina P. und Professor Gembruch mit dem gesunden Trio (v. li) Adriana, Alexandra und Antonia. © Foto: Dr. Inka Väth/Uni Bonn
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„Am Anfang wollten wir es nicht glauben: Es sind Drillinge und sogar eineiige“, sagt die glückliche Mutter Karina P. Ihre auf natürlichem Wege zustande gekommene Schwangerschaft verlief bis zum Schluss völlig unproblematisch. „Nur dicke Füße habe ich gehabt“, ergänzt die 34-Jährige. Doch aufgrund der schwierigen Lage der Nabelschnüre und Blutgefäße war eine natürliche Geburt nicht möglich und auch ein Kaiserschnitt nicht ungefährlich. Deshalb entschied sich das Ehepaar aus Mönchengladbach für eine Entbindung am Bonner Universitätsklinikum. „Wir wollten das gesundheitliche Risiko für meine Frau und die Kinder auf ein Minimum reduzieren. Auch wenn das für uns als Familie durch die täglichen Fahrten mit allerlei Umständen verbunden war und noch ist“, sagt Vater Ingomar P. Der 47-jährige schätzt die reichhaltigen Erfahrungen von Professor Dr. Ulrich Gembruch, Direktor der Bonner Universitäts-Geburtshilfe, mit schwierigsten Mehrlings-Geburten. „Ich hatte vollstes Vertrauen und wusste, es wird gut gehen“; sagt Karina P.

In der 34. Schwangerschaftswoche drohten frühzeitige Wehen oder ein Blasensprung - eine lebensbedrohliche Situation für die drei Mädchen. Die Bonner Ärzte mussten handeln. Denn aufgrund des falschen Ansatzes der Nabelschnur, einer so genannten Insertio velamentosa, verliefen die Blutgefäße nicht direkt in den Mutterkuchen, sondern frei in den Eihäuten und über den inneren Muttermund (Vasa praevia). Daher hätten diese bei Wehen oder Blasensprung reißen können. „Alle drei hätten aus der Nabelschnur verbluten können, da ihr Blutkreisläufe direkt zusammenhingen“, sagt Professor Gembruch, der das Trio am 18. Juni um 8.25 Uhr per Kaiserschnitt holte. Es waren seine dritten eineiigen Drillinge in 20 Jahren.

Alexandra – mit 1.700 Gramm und 44 Zentimeter die Leichteste des Trios – erblickte als Erste das Licht der Welt, dicht gefolgt von Antonia – der Kleinsten mit 39 Zentimeter und 1.850 Gramm. Schlusslicht Adriana ist die Kräftigste und bringt nach der Geburt mit 44 Zentimetern ganze 1.960 Gramm auf die Waage. Das Team von Professor Dr. Dr. Peter Bartmann, Direktor der Abteilung Neonatologie, kümmert sich rund um die Uhr um die Frühgeborenen.

Aufwachsen wird das Trio zusammen mit seinen großen Schwestern Anna (6) und Diana (2). Zudem haben die Fünf einen 23-jährigen Halbbruder Christian aus der ersten Ehe ihres Vaters. Da die Drillinge bereits ein ordentliches Geburtsgewicht hatten und auch die Mutter den Umständen entsprechend wohlauf ist, sieht die ganze Großfamilie positiv und glücklich einer spannenden und sicherlich nicht langweiligen Zukunft entgegen.

 

Kontakt für die Medien:
Professor Dr. Ulrich Gembruch
Direktor der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15942
E-Mail: ulrich.gembruch@ukb.uni-bonn.de

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