24. November 2022

Was macht Künstliche Intelligenz mit uns? Was macht Künstliche Intelligenz mit uns?

Kickoff zum Projekt “Wünschenswerte Digitalisierung”. Förderung durch Stiftung Mercator

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Doch was macht KI mit uns und unserer Gesellschaft? Wie verändert sie unser Menschenbild? Wie lassen sich KI-Anwendungen in eine ethisch gewünschte Richtung lenken? Im von der Stiftung Mercator geförderten Projekt “Wünschenswerte Digitalisierung” des Centers for Science and Thought der Universität Bonn und des Leverhulme Centre for the Future of Intelligence der Universität Cambridge nehmen Forscherinnen und Forscher die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen der KI in den Blick. Über diese Themen diskutierten die Teilnehmenden beim Kickoff in Bonn. 

Prof. Dr. Markus Gabriel:
Prof. Dr. Markus Gabriel: - „KI-Systeme und die Art, wie sie verkauft werden, verändern unser menschliches Verhalten.“ © Foto: Barbara Frommann
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Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Gesellschaft tiefgreifend: Algorithmen beeinflussen den Zugang zu Berufen und Versicherungen, zur Justiz und medizinischen Behandlungen sowie unsere alltäglichen Beziehungen im Freundeskreis und in der Familie. Unter Leitung von Prof. Dr. Markus Gabriel, Direktor des Center for Science and Thought an der Universität Bonn, und Dr. Stephen Cave, Direktor des Leverhulme Centre for the Future of Intelligence in Cambridge, stellt das Projekt “Wünschenswerte Digitalisierung” ethische Prinzipien in den Mittelpunkt.

„KI-Forschung und KI-Systeme sind Teil der menschlichen Gesellschaft. Wir haben es nicht mit leblosen Technologien zu tun. KI-Systeme und die Art, wie sie verkauft werden, verändern unser menschliches Verhalten. Das ist die Überlegung für die anthropologische Perspektive unseres Teilprojekts“, sagt Prof. Dr. Markus Gabriel über die Verbindung zwischen KI und der menschlichen Natur.

Dr. Stephen Cave: „Wünschenswerte Digitalisierung bedeutet, dass wir uns in jeder Phase der Entwicklung und des Einsatzes dieser Technologien wirklich bewusst sind, welche Wertentscheidungen wir treffen, um sicherzustellen, dass sie die grundlegenden Werte unterstützen, auf denen unsere florierende Gesellschaft beruht.“

Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe, Humboldt-Professorin an der Universität Bonn, bringt ihre Expertise zur Nachhaltigkeit ein. Über den Zusammenhang zwischen KI und Klimawandel sagt sie: „Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass KI eine physische Sache ist. Auch wenn wir denken, dass die Cloud und die Algorithmen nicht Teil der Erde sind, so steht doch eine physische Infrastruktur hinter diesen Dingen. Wenn wir also Modelle trainieren, nutzen wir irdische Ressourcen.“

Die ersten Schritte zu einer wünschenswerten Digitalisierung thematisiert Dr. Kanta Dihal vom Leverhulme Centre for the Future of Intelligence der Universität Cambridge: “Wir müssen bedenken, dass viele verschiedene Gruppen von Menschen unterschiedliche Dinge von der Technologie erwarten. Und wir müssen herausfinden, was die Menschen von der Technologie erwarten, bevor wir diese Technologie in die Welt setzen.”

Das Projekt “Wünschenswerte Digitalisierung: KI neu denken für eine gerechte und nachhaltige Zukunft” ist ein gemeinsames Forschungsprogramm zwischen den Universitäten Cambridge und Bonn, das von der Stiftung Mercator in den nächsten fünf Jahren mit 3,8 Millionen Euro finanziert wird. Forschende untersuchen, wie sich Künstliche Intelligenz und andere digitale Technologien verantwortungsvoll gestalten lassen. Fragen der sozialen Gerechtigkeit und der ökologischen Nachhaltigkeit stehen dabei im Zentrum.

Projekt-Homepage: www.desirableai.com

Eröffnungsdiskussion (von links):
Eröffnungsdiskussion (von links): - Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe, Dr. Stephen Cave und Dr. Kanta Dihal. © Foto: Barbara Frommann
Der Rektor der Universität Bonn
Der Rektor der Universität Bonn - Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch eröffnete die Veranstaltung. © Foto: Barbara Frommann
In der Debatte (von links):
In der Debatte (von links): - Dr. Stephen Cave, Catherine Miller, Direktorin des European AI Fund, Carla Hustedt von der Stiftung Mercator und Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe. © Foto: Barbara Frommann
Nach der Projektpräsentation
Nach der Projektpräsentation - wird lebhaft diskutiert. © Foto: Barbara Frommann

Christiane Schäfer
Center for Science and Thought
Universität Bonn
Tel. +49 (0)228 73 54012
E-Mail: c-schaefer@uni-bonn.de

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