07. Oktober 2008

Wenn Weiber studieren... Wenn Weiber studieren...

Karikaturenausstellung zum 100-jährigen Bestehen des Immatrikulationsrechts für Frauen

"Wenn Weiber studieren..." lautet der Titel einer Karikaturen¬ausstellung, die vom 20. Oktober bis zum 7. November 2008 im Treppenhausrondell des Universitätshauptgebäudes, Regina-Pacis-Weg 3, stattfindet. Die Schau wurde von der Gleichstellungsbeauftragten Ursula Mättig und Dr. Martina Pottek konzipiert. Anlass ist das 100-jährige Bestehen des Immatrikulationsrechts für Frauen in Preußen.

Die Ausstellung zeigt rund 50 Karikaturen vom Beginn des Frauenstudiums bis heute. Es handelt sich um historische Zeichnungen aus alten Satiremagazinen wie dem Simplicissimus, Kladderadatsch, den Fliegenden Blättern oder auch so genannten "Bierzeitungen". Aus der heutigen Zeit sind Zeichnungen von Renate Alf, Bettina Bexte, Marie Marcks, Anna Hartmann und Sepp Buchegger zu sehen.

"Eine Frau als Wissenschaftlerin oder Studentin konnten sich die Leute früher schlicht nicht vorstellen, weil das der gängigen Rollenvorstellung der Frau als Eheweib und Mutter widersprach", sagt Ursula Mättig. "Wir wollen deutlich machen, was Frauen in 100 Jahren gegen alle Widerstände erkämpft haben", betont Ursula Mättig. Überkommene Klischees zu überwinden, das sei eine Aufgabe, die heute noch aktuell ist, und sie fügt hinzu: "Es sind eben erst 100 Jahre..." Kein Wunder also, dass die Karikaturenschau über Frauen in Wissenschaft und Hochschule auch aktuelle Beispiele vorzuweisen hat. So zeigt eine Zeichnung aus dem Jahr 2008, dass man sich heute noch schwer tut mit der Vereinbarung von Mutterrolle und Karriere.

Die Ausstellungsmacherinnen unterfüttern die Karikaturenausstellung mit Angaben und Dokumenten zur Geschichte des Studiums von Frauen. Eindrucksvoll ist die Statistik über die Entwicklung des Frauenanteils an der Universität Bonn von den Anfängen bis heute. 1908 immatrikulierten sich erstmals 70 Frauen an der Universität. Im Wintersemester 2007/08 studierten 15.085 Frauen; damit waren 54 Prozent aller Studierenden weiblichen Geschlechts.

Hinweis für die Redaktionen: Am Montag, 20. Oktober, um 14 Uhr eröffnet Rektor Professor Dr. Matthias Winiger im Treppenhausrondell des Uni-Hauptgebäudes die Ausstellung. Im Anschluss daran wird der Gender Studies Prize 2008 der Universität Bonn überreicht. Er ist mit 500 Euro dotiert und wird in diesem Jahr an den Studenten Sascha Schmitz für seine Magisterarbeit "Mädchen und Videospiele im Gender-Kontext: Präferenzen, Nutzungsverhalten, Spielkultur und neue Märkte" vergeben. Die Auszeichnung wird seit 2003 gemeinsam vom Forum für Frauen- und Geschlechterforschung und der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Bonn verliehen. Eine wissenschaftliche Jury bestimmt die Preisträger.

Die Medien sind herzlich eingeladen.


Kontakt:
Ursula Mättig
Gleichstellungsbeauftragte der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-7490
E-Mail: gleichstellung@uni-bonn.de




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