22. Mai 2007

Universität Bonn: Unwetter richtet großen Schaden an Universität Bonn: Unwetter richtet großen Schaden an

Keller und Büros laufen voll Wasser, Bäume knicken um

Ein schweres Unwetter hat am Dienstagabend in Bonn gewütet. Auch an der Universität entstand erheblicher Sachschaden. Zahlreiche Institute beklagen Wasserschäden. Am barocken Hauptgebäude deckte der Sturm Teile des Dachs ab und setzte Büros und Keller unter Wasser. Im Hofgarten, in den Botanischen Gärten und in anderen Grünanlagen der Uni brachen große Äste und ganze Bäume unter der Gewalt der Elemente wie Streichhölzer. Glück im Unglück: Menschen kamen nach bisherigen Erkenntnissen im Bereich der Universität nicht zu Schaden.

Meldungen über die enormen aber noch nicht zu beziffernden Unwetterschäden laufen derzeit aus allen Fakultäten in der Liegenschaftsabteilung der Universitätsverwaltung zusammen. Überall in den Campusbereichen Bonn-Castell, Endenich, Poppelsdorf und Innenstadt gibt es zahlreiche Grün- und Wasserschäden. Aus Sicherheitsgründen mussten der Endenicher Immenburgpark und die Zufahrt zur Uni-Tiefgarage gesperrt werden. Hier waren Äste herab gestürzt und weitere drohten herab zu fallen.

Beherztes Eingreifen der Uni-Angehörigen

Viele geschlossene Fenster hielten der Wucht des Wassers nicht stand. Bereits am Dienstagabend griffen Uni-Mitarbeiter, Wissenschaftler und Studenten darum zu Eimer und Aufnehmer. Dem beherzten Eingreifen der während des Sturms anwesenden Uni-Angehörigen ist es zu verdanken, dass in vielen Instituten und Seminaren größere Sachschäden verhindert werden konnten. So bewahrten die beiden Auszubildenden des Universitätsarchivs wertvolle und unwiederbringliche Archivbestände vor dem "Ertrinken". Das "Gedächtnis" der Universität lief teilweise zentimeterhoch voll Wasser. Auch die Bestände der Universitäts- und Landesbibliothek bleiben trotz Wassereinbruchs weitgehend unbeschadet.

Auch die Wetterforscher der Universität kamen bei dem Unwetter nicht ungeschoren davon: Während das Regenradar en detail die heran ziehenden atmosphärischen Wassermassen registrierte, hatte die Belegschaft mit ganz irdischen Problemen zu kämpfen, weil Regenwasser in tiefer liegende Bereiche des Meteorologischen Institutes in Endenich eindrang: Laut Institutsdirektor Professor Dr. Andreas Bott ist es dem engagierten Einsatz der Studenten zu verdanken, dass dem Institut Schlimmeres erspart blieb. Bis in die Nacht schöpften die Meteorologen das unerwünschte Nass aus ihrem Domizil.



Letzte Clemens-August-Buche muss gefällt werden

Traurige Nachrichten kommen aus den Botanischen Gärten der Universität Bonn: Im Januar 2007 war bereits eine der beiden noch aus kurfürstlicher Zeit stammenden so genannten Clemens-August-Buchen dem Orkan Kyrill zum Opfer gefallen. Der nun isoliert stehende Zwillingsbaum stellt seitdem ein großes Sicherheitsrisiko dar. "In Abstimmung mit der Stadt muss er leider in den nächsten Tagen gefällt werden", gab Direktor Professor Dr. Wilhelm Barthlott heute bekannt. "Wir bedauern den Verlust der beiden alten Buchen sehr, der das Bild unseres Gartens nachhaltig verändert." Die beiden Bäume sind schon seit langem Sorgenkinder der Botaniker: Seit den siebziger Jahren in baumchirurgischer Behandlung, mussten sie in den letzten Jahren aus unfalltechnischen Gründen immer wieder Äste entfernt und beschnitten werden, damit sie Stürmen weniger Angriffsfläche bieten.





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