12. März 2007

Therapeutische Landschaften für Herz und Gemüt Therapeutische Landschaften für Herz und Gemüt

Neues Forschungsvorhaben zum Thema ?Naturschutz und Gesundheit? gestartet

Blicke in eine weite Landschaft, das Plätschern eines Baches, ausgedehnte Wälder zum Spazierengehen und Wandern, Flüsse zum Baden und Kanufahren - die Natur kann vieles zum Wohlbefinden und zur Gesunderhaltung des Menschen beitragen. Somit können auch Naturschutz und Gesundheitsschutz eng ineinander greifen. An der Universität Bonn ist nun der Startschuss zu einem Modellprojekt zum Thema "Naturschutz und Gesundheit" gefallen. In drei Beispielregionen untersuchen die Forscher Möglichkeiten und konkrete Ansätze der Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Gesundheitsschutz. Als Modellregionen wurden die Naturparks TERRA.vita bei Osnabrück, Thüringer Wald sowie der deutsch-belgische Naturpark Hohes Venn-Eifel ausgewählt. Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

"Die Natur kann einen aktiven Beitrag zur Erhaltung der menschlichen Gesundheit leisten. So besitzt die Natur eine große Bedeutung in vielen Bereichen der Gesundheitsförderung mit direktem Naturbezug, wie beispielsweise Nordic-Walking und Radfahren, im Heilbäder- und Kurortwesen sowie als Ruhe- und Erholungsraum. Ebenso gilt dies für die Förderung der Kindergesundheit über das Naturerlebnis", sagt BfN-Präsident Professor Dr. Hartmut Vogtmann. "Die volle Wirkung kann jedoch nur erreicht werden, wenn gemeinsame Strategien von Naturschutz und Gesundheitsschutz zum Wohle von Mensch und Natur entwickelt werden und die zuständigen Einrichtungen zusammenarbeiten."

Wie bedeutend der Zusammenhang zwischen Naturschutz und Gesundheit ist, zeigt auch der Ansatz der Therapeutischen Landschaften, der die gesundheitsfördernden und therapeutischen Wirkungen von Natur und Landschaft sowie des Naturerlebens mitbetrachtet: "Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Blick über eine weiche, hügelige Landschaft Herzschlag und Blutdruck senkt und damit zum Wohlbefinden beiträgt", erklärt Silvia Schäffer, die unter der Leitung des Privatdozenten Dr. Thomas Kistemann das Projekt bearbeitet. Der Naturpark Hohes Venn-Eifel besitzt bereits so genannte "Eifel-Blicke": An ausgewählten besonders schönen Standorten wurden Beschreibungen und Sitzgelegenheiten installiert, um den Blick auf die Landschaft zu lenken (www.eifel-blicke.de). Eine weitere Strategie ist es, gesunde Ernährung mit regionalen Produkten zu fördern.

In den Naturparks TERRA.vita, Hohes Venn-Eifel und Thüringer Wald recherchieren die Forscher nun nach weiteren konkreten Ansätzen, um den Naturschutz mit gesundheitsfördernden und -erhaltenden Maßnahmen zu verknüpfen. "Von den regionalen Erfahrungen und Strategien können nicht nur die drei beteiligten Naturparks profitieren, sondern auch andere Regionen mit Ausrichtung auf Erholung und Gesundheitsförderung", formuliert Silvia Schäffer ihre Erwartungen.

Nach Ablauf des zweijährigen Untersuchungszeitraums sollen die Ergebnisse in der Reihe "Naturschutz und Biologische Vielfalt" des BfN veröffentlicht werden.


Kontakt:
Silvia Schäffer
Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, Universität Bonn
Telefon: 0228/287-14886
Fax: 0228/287-19516
E-Mail: silvia.schaeffer@ukb.uni-bonn.de






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