24. Februar 2016

„Irrgast. Umwege zur Umbenennung der Welt“ „Irrgast. Umwege zur Umbenennung der Welt“

Esther Kinsky als Thomas-Kling-Poetikdozentin der Kunststiftung NRW an die Universität Bonn berufen

Zum Sommersemester 2016 übernimmt die Übersetzerin und Schriftstellerin Esther Kinsky die Thomas-Kling-Poetikdozentur an der Universität Bonn. Die 2011 von der Kunststiftung NRW geschaffene Poetikdozentur wird zum sechsten Mal besetzt. Sie ist nach dem 2005 verstorbenen Lyriker und Essayisten Thomas Kling (*1957) benannt, der zehn Jahre auf der Raketenstation der Stiftung Insel Hombroich lebte und dessen Sprachkunst neue Maßstäbe setzte. Die feierliche Antrittsvorlesung der neuen Thomas-Kling-Poetikdozentin Esther Kinsky „Irrgast. Umwege zur Umbenennung der Welt“ findet am Donnerstag, 28. April 2016, um 19 Uhr im Bonner Universitätsforum, Heussallee 18-24, 53113 Bonn statt.

Namhafte Autoren oder Übersetzer aus dem Land werden von der Kunststiftung NRW für jeweils zwei Semester mit einem Stipendium ausgestattet, das ihnen eigene Lehrveranstaltungen ermöglicht. Die Auswahl treffen Vertreter der Stiftung und der Universität Bonn. Als Begleitprogramm organisiert das Literaturhaus Bonn zwei Veranstaltungen mit den Poetikdozenten.

„Die Poetikdozentur der Kunststiftung NRW ehrt den Dichter Thomas Kling, der im Rheinland lebte und vor zehn Jahren viel zu früh verstarb. Die Dozentur erfüllt somit einen vielfachen Zweck: Sie erinnert an einen seine Generation prägenden Sprachkünstler, würdigt und fördert herausragende Autoren mit einer Lehrtätigkeit und schenkt jungen, an Literatur interessierten Studierenden einen neuen Blick auf ihren Forschungsgegenstand.“ (Dr. Fritz Behrens, Präsident der Kunststiftung NRW)

Esther Kinsky (Jahrgang 1956) wuchs am Rhein auf und studierte in Bonn Slawistik. Sie übersetzt aus dem Englischen, Russischen und Polnischen, schreibt selbst Prosa und Lyrik und fotografiert. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihre übersetzerischen wie ihre literarischen Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. 2009 mit dem Paul-Celan-Preis, 2015 mit dem Kranichsteiner Literaturpreis und 2016 mit dem Adalbert von Chamisso Preis. Ihr letzter Roman Am Fluss erschien 2014 im Verlag Matthes & Seitz.

Esther Kinskys Aufmerksamkeit gilt den Randzonen des zivilisatorischen Lebens: Einem unfassbaren Dritten aus unbrauchbar gewordenen Artefakten und beunruhigter Natur verhilft sie zu Wahrnehmbarkeit und Sprache. Auch eine abgeschriebene Gegend Europas, das Banat, wird in ihren sorgfältig gewogenen Sätzen und ihrem nuanciertem Vokabular zum Medium von Poesie.

Die Laudationes im Rahmen der Antrittsvorlesung halten die letztjährige Thomas-Kling-Poetikdozentin, Marion Poschmann, und Prof. Dr. Sabine Mainberger, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Bonn. Grußworte sprechen Prorektor Prof. Dr. Stephan Conermann, Prof. Dr. Florian Radvan, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft, und Dr. Ursula Sinnreich, Generalsekretärin der Kunststiftung NRW.


Kontakt für die Medien:

Dagmar Fretter
Fachbereichsleiterin Literatur der Kunststiftung NRW
Telefon: 0211/6504070
E-Mail: Fretter@kunststiftungnrw.de

Prof. Dr. Kerstin Stüssel
Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft
der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-7563
E-Mail: stuessel@uni-bonn.de

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