16. Juli 2007

Neue Wege in der ambulanten Alkoholtherapie Neue Wege in der ambulanten Alkoholtherapie

Abstinent im Alltag ? Alkoholambulanz startet neues Programm

In Deutschland gibt es 1,6 Millionen Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit. Nur etwa zehn Prozent von ihnen nehmen eine Therapie in Anspruch - und das häufig zu spät. Neue Studien zeigen, dass die Erfolgsquoten der etablierten stationären Langzeittherapien auch im ambulanten Bereich erreichbar sind. Die Alkoholambulanz des Universitätsklinikums Bonn bietet Patienten unter bestimmten Voraussetzungen neben der stationären Behandlung eine qualifizierte ambulante Suchtbehandlung. Ziel ist es, direkt nach der Entgiftung im Alltag abstinent zu bleiben und in der gewohnten Umgebung mit der Erkrankung umgehen zu können.

Das Team der Fachambulanz an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie hilft zunächst über individuelle Beratung. "Denn nicht für jeden Alkoholpatienten ist die ambulante Therapieform ideal. Deshalb besprechen wir mit den Betroffenen auch Alternativen", sagt Oberarzt Dr. Christian Schütz, der Leiter des Projekts.


Patienten, bei denen eine definitive Alkoholabhängigkeit vorliegt und eine ambulante Entwöhnungsbehandlung sinnvoll erscheint, können an verschiedenen Studien oder Alternativprogrammen teilnehmen. Im Rahmen der Studien bietet die Alkoholambulanz regelmäßige Einzeltherapiegespräche im Abstand von ein bis vier Wochen und eine medikamentöse Behandlung mit vielversprechenden Medikamenten an. Diese sind bereits lange in der Therapie auf anderen Gebieten im Einsatz. Jetzt werden sie mit neuen Fragestellungen beziehungsweise in neuer Darreichungsform in der Behandlung von Alkoholabhängigkeit gegen Placebo getestet. Außerdem führen erfahrene Therapeuten auch Gruppentherapien durch.


Unter der Telefonnummer 0228/287-11201 können Interessierte mit Alkoholproblemen einen Termin für ein Beratungsgespräch vereinbaren.





Kontakt:

Telefon 0228/287-11201, Julia Bludau und Daniela Rottländer

Suchtambulanz an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie






Weiterführende Informationen:

http://www.meb.uni-bonn.de/psychiatrie/deutsch/forschung/ag/index.htm


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