13. Januar 2008

Land NRW stärkt Medizinforschung an der Uni Bonn Land NRW stärkt Medizinforschung an der Uni Bonn

Innovationsministerium gibt sieben Millionen Euro für zwei neue Schwerpunktprofessuren

Das Jahr 2008 beginnt für die Universität Bonn mit einer erfreulichen Nachricht: Das Innovationsministerium NRW stellt in den nächsten sechs Jahren rund sieben Millionen Euro bereit, um Kernbereiche der Bonner Medizinforschung zu stärken. Das Geld fließt in die Anschubfinanzierung zweier so genannter Schwerpunkt-Professuren. Sie sollen noch in diesem Jahr mit Experten von Weltruf besetzt werden.

Die neuen Professuren sind in den Forschungsschwerpunkten Genetische Medizin und Immunologie angesiedelt. Beide Gebiete wurden in den letzten Jahren systematisch verstärkt und zählen zu den international herausragenden Gebieten der Medizinischen Fakultät. "Die beiden Professuren verleihen unseren Profilbereichen zusätzlichen Auftrieb", freut sich der Bonner Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs Professor Dr. Max P. Baur. "Das ist eine gute Nachricht für die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität!" Die Stellen werden nun international ausgeschrieben. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert sie für sechs Jahre; danach werden sie von der Medizinischen Fakultät übernommen.



Die Mittel fließen in Bereiche der Medizin, in denen zukünftig rasante Entwicklungen zu erwarten sind: So widmet sich die neue Professur für genetische Bioinformatik und Mathematik der Frage, wie Erbgut und Umwelt bei der Entstehung von komplexen Krankheiten zusammen spielen. Denn zu den meisten dieser Krankheiten trägt eine Vielzahl von Faktoren bei, deren komplexes Zusammenspiel sich mit mathematischen Modellen analysieren lässt. Ziel ist es unter anderem, besonders wichtige Risikogene zu identifizieren und so die Diagnose und Behandlung zu verbessern. "Wer weiß, dass er genetisch vorbelastet ist, kann aber auch versuchen, seine Lebensführung entsprechend umzustellen", erklärt Professor Baur, der die Professur zusammen mit dem Bonner Humangenetiker Professor Dr. Markus Noethen beantragt hat.



Mit der neuen Professur für nicht-kodierende RNA erhält ein Forschungsansatz Verstärkung, der 2006 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde: Die Steuerung von Erbanlagen mit Hilfe kleiner RNA-Schnipsel. Diesen Effekt kann man nutzen, um Gene mit Hilfe bestimmter kurzkettiger Nukleinsäuren (siRNA) gezielt auszuschalten. "Doch jede einzelne Körperzelle produziert auch selbst kurze RNA-Ketten, sogenannte microRNA, mit denen die Zelle die Aktivität ihrer eigenen Gene reguliert", erklärt Professor Dr. Gunther Hartmann, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Pharmakologie. "Doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Vom Verständnis nicht-kodierender RNA versprechen wir uns wesentliche neue Impulse für die Entwicklung neuer Pharmaka." Hartmann hat die Professur zusammen mit seinem Kollegen Professor Dr. Percy Knolle, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie, beantragt.






Kontakt:

Professor Dr. Max P. Baur

Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Bonn

Telefon: 0228/287-15400

E-Mail: max.baur@ukb.uni-bonn.de





Wird geladen