06. Januar 2011

Pst - der Schlüssel wird nicht verraten Pst - der Schlüssel wird nicht verraten

Informatiker der Universität Bonn erklären Jugendlichen die Welt der Kryptographie

Verschlüsselte Nachrichten stehen im Mittelpunkt der „Schüler-Krypto“ des Bonn-Aachen International Center for Information Technology (B-IT) am 24. und 25. Februar. Jugendliche der Klassen 10 bis 13 können daran teilnehmen. Prof. Dr. Joachim von zur Gathen und Dr. Michael Nüsken von der Gruppe Computer Security des B-IT organisieren den gar nicht so kryptischen Workshop. Ein Ziel der Veranstaltung ist es, den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung der Kryptographie im Alltag bewusst zu machen. Studentische Mentoren unterstützen sie in kleineren Gruppen bei der Verschlüsselung geheimer Nachrichten, die für ein spannendes Agentenszenario verschickt werden. Anmeldungen sind noch bis zum 14. Januar online möglich.

Begrüßt werden die angehenden Geheimagenten im Hörsaal des B-IT mit einer Vorlesung über das RSA Kryptosystem. Das nach den Erfindern Rivest, Shamir und Adleman benannte Verschlüsselungsverfahren ermöglicht den Versand von geheimen Informationen. „Die Vorlesung im Hörsaal ist für viele Schülerinnen und Schüler sicher erst einmal etwas Neues und eine gute Gelegenheit, schon mal in das Studentenleben hineinzuschnuppern“, meint Dr. Michael Nüsken, Organisator der Schüler-Krypto.

„Es gibt einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel“, erklärt der Experte das Verfahren. „Es ist vergleichbar mit einer Kiste, die zuschnappt, wenn sie geheime Informationen enthält. Keiner kann dann an den Inhalt gelangen, es sei denn ich habe den Schlüssel – der Clou ist: Nur ich habe den Schlüssel, weil ich sowohl den öffentlichen als auch den privaten selber erzeuge.“

Doch bei einem Vortrag soll es nicht bleiben: Nach der Theorie zu Ver- und Entschlüsselung geheimer Nachrichten können die Teilnehmer selber aktiv werden. Geplant sind zwei mal zwei Stunden, während derer sie drei Geheim-Aufträge lösen sollen. Zunächst heißt es, selber einen RSA Schlüssel am Rechner zu erzeugen. Danach wird es dann kniffliger, aber auch spannend: Die Schüler sollen geheime Nachrichten mit brisanten Informationen über die eigenen Lehrer entschlüsseln. Am Ende des Tages werden die Teilnehmer dann den Auftrag erhalten, sich untereinander verschlüsselte Nachrichten zuzusenden.

„Im letzten Jahr hat sich das Mentorensystem während der Schüler-Krypto sehr bewährt“, sagt Nüsken.“ Mentoren sind Studierende der Universität Bonn, die während des Workshops kleinere Gruppen ehrenamtlich begleiten – so hat jeder Schüler einen persönlichen Ansprechpartner und der Austausch miteinander wird leichter.“

Ziel der Veranstaltung ist es, das Institut und die Universität bei den Heranwachsenden bekannt zu machen und sie vielleicht für ein Studium zu begeistern. „Außerdem möchten wir den Leuten bewusst machen, welche Techniken der Kryptographie sie tagtäglich nutzen, zum Beispiel wenn sie im Internet surfen, mit ihrem Handy telefonieren oder ihre Geldkarte benutzten“, sagt Nüsken.

Weitere Informationen zur Schüler-Krypto sowie das Anmeldeformular gibt es unter:
http://cosec.bit.uni-bonn.de/students/events/11sky/


Kontakt:
Dr. Michael Nüsken
Arbeitsgruppe Computer Security (Leiter: Professor Dr. Joachim von zur Gathen)
nuesken@bit.uni-bonn.de
Telefon: 0228/2699-214

Wird geladen