09. Oktober 2012

Lempertz-Preis für Kunstgeschichte Lempertz-Preis für Kunstgeschichte

Dr. des. Johanna Lohff wird für ihre exzellente Dissertation ausgezeichnet

Johanna Beate Lohff erhält am Mittwoch, 17. Oktober 2012, den Lempertz-Preis 2012 für ihre herausragende Doktorarbeit auf dem Gebiet der Kunstgeschichte. Durch den mit 5.000 Euro dotierten Lempertz-Preis wird an der Universität Bonn alle zwei Jahre eine exzellente Dissertation im Bereich der Kunstgeschichte ausgezeichnet. Das seit 1845 bestehende, international tätige Kunsthaus Lempertz hat seinen Hauptsitz in Köln und Repräsentanzen in Berlin, München, Brüssel, Zürich, New York, Kalifornien und São Paulo. Es stiftete 1995 den Preis als Zeichen der Verbundenheit mit der Universität Bonn. Inhaber Professor Henrik R. Hanstein wird den Preis in diesem Jahr wieder persönlich überreichen.

Die 1976 in Kiel geborene Preisträgerin Johanna Beate Lohff studierte Kunstgeschichte in Köln, Bologna, Rom und Bonn mit einem Schwerpunkt in der italienischen Kunstgeschichte des Barock. Nach einem Erasmus-Stipendien 1999, des DAAD 2007 und der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom) 2007–2010 in Rom promovierte sie bei Prof. Dr. Roland Kanz (Bonn) und Prof. Dr. Hans Ost (Köln) zum Thema „Malerei auf Stein. Kunst- und Naturtheorie am Beispiel Antonio Tempestas und seiner Zeitgenossen“ 2011 an der Universität Bonn im Fach Kunstgeschichte mit hervorragendem Erfolg.

Malerei auf Stein ist ein bislang kaum erforschter Bereich der Luxusgegenstände. Dabei handelt es sich um besondere Steinplatten, meist geringen Formats, deren Struktur dazu einlädt, auf ihnen Szenen zu malen. So ergibt sich eine Kombination aus effektvoller Steinstruktur und ingeniös eingefügten Miniaturen aus Figuren-, Jagd- bzw. Reiterszenen oder Landschaften. In Italien spezialisierten sich wenige Maler auf diesem Gebiet, allen voran Antonio Tempesta, einer der führenden Barockmaler um 1600. In Sammlerkreisen waren die fragilen Steingemälde überaus gefragt. Vor allem im Studiolo als Ort des Rückzugs und des Studierens oder in den Wunderkammern wurden sie als besonders wertvoll aufbewahrt. Auch als Diplomatengeschenke dienten sie im Elitenverkehr Europas als hilfreiche Bekräftigung des politischen Handelns. Zudem wird die Malerei auf Stein im Barock eingebettet in die Kunst- und Naturtheorie in Beziehung zur Theologie mit Urzeugungs-, Sintflut- und Fossilientheorien. Hierzu leistet Johanna Lohff eine glänzende ideengeschichtliche Einordnung.

Hinweis für die Redaktionen:
Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 17. Oktober 2012, um 11:15 Uhr im Festsaal im Hauptgebäude der Universität Bonn statt. Nach der Begrüßung und der Laudatio durch Prof. Dr. Roland Kanz wird Johanna Beate Lohff ihre Arbeit vorstellen. Den Preis überreicht Prof. Henrik R. Hanstein vom Kunsthaus Lempertz.

Kontakt:

Prof. Dr. Roland Kanz
Kunsthistorisches Institut
0228/737335

Kunsthaus Lempertz
0221/92 57 29-30
allmail@lempertz.com

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