Was ist Ihr Fazit nach drei Jahren MULTIPLIERS?
MULTIPLIERS ist ein tolles Projekt, weil es extrem praxisnah ist und das Interesse an MINT-Themen fördert. Es hat großen Spaß gemacht mitzuerleben, dass so viele Schülerinnen und Schüler sich wirklich intensiv mit naturwissenschaftlichen Themen beschäftigt haben und mit ganz viel Energie und Engagement ihre Themen an Dritte weitergeben konnten. Ich bin sehr stolz auf alle jungen Multiplikator*innen, die ihr an der Uni Bonn neu erworbenes Wissen zu Themen wie „Impfung“ oder „Biodiversität“ nun in die Gesellschaft tragen. MULTIPLIERS ist nicht nur einfach ein Open-Schooling-Projekt. Es ist besonders, weil auch ganz viele Kolleg*innen aus der Uni über einen langen Zeitraum hinweg viel Herzblut hineingesteckt haben, um ihre Forschung spannend zu vermitteln und ihre Begeisterung für den eigenen Arbeitsbereich rüberzubringen. Das hat sich auf die Schülerinnen und Schüler übertragen, und rückblickend kann man wirklich sagen, wir hatten alle zusammen sehr viel Spaß und haben unheimlich viel voneinander gelernt.
Gibt es etwas, an das Sie sich besonders gerne erinnern?
Das ist schwierig, weil es so viele tolle Momente gab. Mich fasziniert wirklich die Zusammenarbeit zwischen Menschen, die normalerweise nicht zusammenkommen. Und natürlich die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler, wenn sie das Gelernte an anderer Stelle weitertragen. Wenn sie eine Bühne bekommen, um davon zu erzählen, was sie bei den Forschenden gelernt haben. Ich erinnere mich gerne an die Grundschüler, die am Campus Wiesengut in Hennef, unserem ökologischen Lehr- und Versuchsbetrieb, ganz viel über ökologischen Ackerbau erfahren haben. Die Schulklasse hat nach der Exkursion Kartoffeln im Hochbeet der Schule angepflanzt und beim Schulfest gab´s ein Kartoffelsorten-Tasting für die Eltern mit jeder Menge Geschichten vom Erlebten auf dem Kartoffelacker.
Das Projekt läuft jetzt lokal, hier in Bonn, weiter. Was passiert als nächstes?
Zunächst möchten wir unser Bonner Netzwerk vergrößern, also weitere Schulen dazunehmen und weitere Partner*innen aus der Forschung und aus naturwissenschaftlichen Arbeitsfeldern gewinnen, die mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam an gesellschaftlichen Herausforderungen arbeiten. Als neues Thema werden wir jetzt „Plastik, Abfall, Ressourcen“ angehen. Gerade beim Thema „Abfallvermeidung“ müssen Forschung und Gesellschaft Hand in Hand arbeiten, um wirklich etwas bewegen zu können. Wir haben schon spannende Expert*innen zu diesem Themenbereich gefunden, die die Schülerinnen und Schüler beim Sammeln und Auswerten von Daten unterstützen, Dilemmata und Trade-Offs mit ihnen diskutieren, und das an ganz unterschiedlichen Orten.