23. Juni 2022

10 Jahre Higgs-Boson 10 Jahre Higgs-Boson

Veranstaltung der Uni Bonn am 4. Juli: Wie ein kleines Teilchen das Verständnis vom Universums verändert hat

Mit einem vielfältigen Programm für alle Altersgruppen nimmt die Universität Bonn an der Veranstaltungsreihe zum zehnten Jahrestag einer der größten Entdeckungen der Physik teil. Am 4. Juli jährt sich die Entdeckung des Higgs-Teilchens an der „Weltmaschine“ LHC zum zehnten Mal. Viele deutsche Universitäten und Institute waren und sind an dieser Forschung beteiligt, darunter auch die Universität Bonn. Mit einem Vortrag, Laborführungen und Experimentierstationen für Vorschulkinder erinnern die Physiker der Universität Bonn an die Entdeckung des Higgs-Teilchens. Sie zeigen, was sich in diesen zehn Jahren getan hat, und geben einen Ausblick in die Zukunft der Teilchenphysik. Zur Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich willkommen!

Lena Herrmann und Christian Grefe
Lena Herrmann und Christian Grefe - von der Universität Bonn im Kontrollraum des ATLAS Experimentes am Teilchenforschungszentrum CERN bei Genf. © Foto: Uni Bonn
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Anlässlich des zehnten Jahrestages finden am Montag, 4. Juli, viele Aktionen zum Thema Teilchenphysik deutschland- und weltweit statt. Bei verschiedenen Veranstaltungen kann man auch in Bonn die Welt der Higgs-Forschung am LHC und noch viel mehr entdecken.

Veranstaltungen in Bonn

Bei einem öffentlichen Vortrag ab 18 Uhr im Wolfgang-Paul-Hörsaal, Kreuzbergweg 28 in Bonn-Poppelsdorf, erklärt der Bonner Physiker Dr. Christian Grefe, wie das Higgs-Feld Elektronen, Quarks & Co. ihre Masse verleiht und was das Higgs-Teilchen über diesen Mechanismus verrät. Der Wissenschaftler präsentiert die Forschung, die zur Entdeckung des Teilchens und zur präzisen Vermessung seiner Eigenschaften geführt hat. Außerdem beantwortet er die Frage, welche Geheimnisse das Higgs noch birgt. Bei einer Live-Schaltung des CERN gibt die Doktorandin Lena Herrmann Einblicke in die Arbeitswelt der vielen Forschenden, die am größten Teilchenphysik-Detektor der Welt diesen Geheimnissen auf der Spur sind. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ab ca. 19:30 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen, im Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik der Universität Bonn, Kreuzbergweg 26, mit Physikerinnen und Physikern ins Gespräch zu kommen. Dabei gibt es Gelegenheit, einen Blick in die Labore zu werfen, in denen an Teilen der Detektoren der LHC Experimente ALICE, ATLAS und LHCb gearbeitet wird. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung bis 29. Juni unter https://www.pi.uni-bonn.de/outreach/10-jahre-higgs/anmeldung ist erforderlich.

Auch sehr jungen Forschern wird ein Programm geboten: Von 9 bis 12 Uhr können Kinder im Vorschulalter auf den Spuren des Higgs-Teilchens wandeln. Bei einem einstündigen Workshop erwarten sie Stationen mit Experimenten rund um die Teilchenphysik zum Staunen und Selbermachen. Gemeinsam mit Studierenden der Universität Bonn bauen die Kinder einen Teilchenbeschleuniger nach und gehen mit echten Detektoren auf die Suche nach den kleinsten Teilchen, um zu begreifen “was die Welt im Innersten zusammenhält”. Das Angebot richtet sich jeweils an eine Gruppe von zehn bis 15 Vorschulkindern mit ihren Erzieherinnen und Erziehern. Informationen zur Anmeldung findet man unter: https://www.pi.uni-bonn.de/outreach/10-jahre-higgs/vorschule

Eine der wichtigsten wissenschaftlichen Errungenschaften

Die Entdeckung des Higgs-Teilchens am Large Hadron Collider (LHC) am Teilchenforschungszentrum CERN in der Nähe von Genf ist eine der wichtigsten wissenschaftlichen Errungenschaften unserer Zeit. Die genaue Vermessung des Higgs-Teilchens und das daraus resultierende Verständnis des Universums ist das Ergebnis von mehr als vier Jahrzehnten intensiver Arbeit, an der Zehntausende von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus allen Kontinenten beteiligt waren. Die Teilchenphysik steht damit beispielhaft für wissenschaftliche Bestrebungen in weltweiter und friedlicher Zusammenarbeit, über Grenzen und Kulturen hinweg.

Deutsche Institute waren von Anfang an stark involviert: Beim Bau des 27 Kilometer langen Teilchenbeschleunigers LHC, der die Entdeckung ermöglichte, und den hausgroßen Teilchendetektoren, in denen das Higgs-Teilchen seine Spuren hinterließ. Forschende aus Deutschland waren vielerorts an Schlüsselpositionen beteiligt und brachten ihr Know-how in den Bereichen Theoretische Physik, Datenanalyse, Detektorentwicklung, Ingenieurwesen, der technischen Unterstützung, Informatik und weiteren wichtigen Bereichen ein. Auch viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bonn waren maßgeblich an der Entdeckung und Vermessung des Higgs-Teilchens beteiligt, unter anderem durch die Entwicklung und den Bau von Detektorkomponenten des ATLAS-Experimentes am LHC.

Noch mehr Veranstaltungen deutschlandweit

Anlässlich des Higgs-Jubiläums finden in ganz Deutschland viele weitere Veranstaltungen statt. Eine Übersicht ist unter https://higgs10.de/ auffindbar.

Kontakt für die Medien:

Dr. Barbara Valeriani-Kaminski
Physikalisches Institut der Universität Bonn
Tel. 0228-73-2244
E-Mail: bonn@teilchenwelt.de

Das LEGO-Modell des ATLAS-Detektors
Das LEGO-Modell des ATLAS-Detektors - und eine spielerische Darstellung des Higgs-Teilchens. Die Experimente ATLAS und CMS verkündeten 2012 die Higgs-Entdeckung. © Foto: Uni Bonn
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