Stickstoff und Phosphor sind essentielle Nährstoffe, die in der Landwirtschaft möglichst effizient genutzt werden sollen. Überschüssige Nährstoffe aus dem Tierfutter scheiden die Tiere über ihre Exkremente aus, die in Form von Gülle oder Mist auf den Feldern als Dünger dienen. In Regionen mit hoher Viehdichte können diese jedoch in Gewässer oder Grundwasser gelangen und die Umwelt belasten, wenn Pflanzen die Nährstoffe nicht vollständig aufnehmen. Ziel ist es daher, Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig eine bedarfsgerechte Tierernährung sicherzustellen – eine Herausforderung, die mit verschärften Umweltauflagen immer wichtiger wird.
Interdisziplinäres Forschungsprojekt mit Bundesförderung
Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter der Leitung des ITW hat untersucht, ob genetische Unterschiede zwischen Schweinerassen die Nährstoffnutzung bei einer NP-reduzierten Fütterung beeinflussen. Neben der Nährstoffausscheidung wurden das Wachstum, die Gesundheit, die Knochendichte und das Verhalten der Tiere analysiert.
Die zentrale Frage des Projekts war es, ob verschiedene Schweinerassen unterschiedlich auf eine stark NP-reduzierte Fütterung reagieren. Die Ergebnisse zeigen, dass eine NP-reduzierte Fütterung auch mit einheimischen Futterpflanzen ökologisch sinnvoll und tiergerecht gestaltet werden kann. Zudem ist eine Verbesserung der NP-Nutzungseffizienz auf züchterischem Wege möglich. Eine Interaktion zwischen der genetischen Ausstattung der Schweine und den Fütterungskonzepten konnte nicht nachgewiesen werden. Aufbauend auf den genannten Ergebnissen und weiteren Untersuchungen lassen sich ressourcenschonende Fütterungs- und Züchtungskonzepte ableiten, die die Ressourceneffizienz und das Tierwohl in der Schweinefleischproduktion nachhaltig verbessern.
Das Projekt EffiPig wurde mit rund 1,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert. Rund 870.000 Euro der Fördermittel flossen an die Universität Bonn. Weitere Projektpartner aus Forschung und Praxis waren das Max-Rubner-Institut, der Förderverein Bioökonomieforschung e.V. und die BHZP GmbH.