29. April 2007

Grundeinkommen für alle? Grundeinkommen für alle?

Auf einem Symposium an der Universität Bonn kommen Gegner und Befürworter des Konzepts zu Wort

Die Idee klingt zunächst einmal gut: Alle Einwohner Deutschlands, vom Säugling über den Erwachsenen bis hin zum Rentner, erhalten vom Staat ein Grundeinkommen, und das ohne Nachweis der Bedürftigkeit. Im Gegenzug werden Arbeitslosen- und Rentenversicherung komplett abgeschafft. Das Interessante daran: Das Konzept ist keine Idee realitätsferner Phantasten, sondern basiert unter anderem auf Überlegungen des Wirtschafts-Nobelpreisträgers Milton Friedmann. Ein Symposium am Donnerstag, 10. Mai, im Wissenschaftszentrum Bonn, Ahrstraße 45, bringt Gegner und Befürworter des Grundeinkommens an einen Tisch. Unter ihnen ist auch der wohl prominenteste Verfechter der Idee: Professor Dr. Götz Werner, Gründer der Drogeriemarktkette dm. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Kölner brandStiftung, der Stiftung Wertvolle Zukunft sowie der Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur in Kooperation mit der Universität Bonn.

So gut sich die Idee zunächst einmal anhören mag - unumstritten ist sie nicht: Führt die Einführung eines Grundeinkommens tatsächlich zu einer gerechteren Verteilung des gesellschaftlichen Wohlstandes und zur nachhaltigen Neugestaltung der sozialen Sicherungssysteme? Ist es akzeptabel, dass Menschen mit hohem Einkommen oder Menschen, die überhaupt nicht erwerbstätig sind, ein bedingungsloses Grundeinkommen vom Staat erhalten? Andererseits: Soll der Sozialstaat sich in Anbetracht der seit langen Jahren hohen Arbeitslosenzahlen nach wie vor an der klassischen Erwerbsarbeit ausrichten? Hat nicht jeder Bürger gar ein verfassungsmäßiges Recht auf ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Auf dem Symposion wollen Befürworter und Gegner ihre Positionen vorstellen. Dabei werden auch die Unterschiede in den derzeit diskutierten Modellen aufgezeigt. Eingeladen sind neben Wissenschaftlern, Wohlfahrtsverbänden und Parteien auch Medienvertreter sowie die interessierte Öffentlichkeit. Dr. Martin Booms vom Institut für Philosophie der Universität Bonn sowie der Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur wird um 10 Uhr in das Thema einführen. Die anschließende Podiumsdiskussion bringt die Vertreter der verschiedenen Positionen zum Grundeinkommen an einen Tisch. Nachmittags diskutieren die Teilnehmer in Workshops unter anderem über Möglichkeiten der Umsetzung.

Eine Anmeldung ist erbeten unter: http://www.wertevolle-zukunft.de

Kontakt für die Medien:
Dr. Martin Booms
Institut für Philosophie der Universität Bonn/
Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur
Telefon: 0178-8975932
E-Mail: info@akademie-ask.de






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