"Die meisten Patienten, die zu uns kommen, haben einen langen Leidensweg hinter sich. Oft sortieren und bewerten wir erst einmal die Vorbefunde", sagt Professor Dr. Joachim Nadstawek, Leiter der Schmerzambulanz an der Bonner Universitätsklinik für Anästhesiologie. Denn ganz anders als bei akuten Schmerzen, die ein lebenswichtiges Schutzsignal sind, muss der Schmerztherapeut sämtliche Aspekte der Erkrankung betrachten. Gerade die psychischen Gesichtspunkte spielen eine häufig unterschätzte Rolle. Schlafdefizite, Reizbarkeit und zunehmender Rückzug aus Berufs- und Privatleben sind die Folge. Viele "klassische" Therapiemaßnahmen helfen da nur wenig. Entsprechend wechseln die Betroffenen häufig den Arzt, und vielen erscheint ihre Situation zunächst ausweglos.
Zusätzlich zur Vordiagnostik sind meist gezielte Untersuchungen erforderlich. "Dies lässt sich natürlich mit dem breiten Angebotsspektrum einer Universitätsklinik ideal bewerkstelligen", sagt Professor Nadstawek. Entsprechend der komplexen Krankheitsbilder ist auch die Therapie vielfältig. "Physiotherapie, medikamentöse Behandlung, Psychotherapie und invasive Maßnahmen sind die vier Säulen einer erfolgreichen Schmerztherapie", erklärt der Mediziner. "Dass dieses Konzept insgesamt aufwendig ist, liegt auf der Hand." Entsprechend groß ist die Nachfrage in der Schmerzambulanz auf dem Venusberg.
"Um manchen Patienten noch besser helfen zu können, haben wir die Schmerzklinik ins Leben gerufen. Stationär ist eine viel intensivere Behandlung möglich". Die steigende Inanspruchnahme scheint Professor Nadstawek Recht zu geben. Neben Patienten mit jahrelang bestehenden Schmerzen profitieren auch Patienten mit massiven akuten Schmerzen von dem neuen Angebot. "Da können wir keine lange Wartezeit tolerieren", betont Professor Nadstawek.
Kontakt für die Medien:
Professor Dr. Dr. Joachim Nadstawek
Leiter der Schmerzambulanz
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14149
E-Mail: joachim.nadstawek@ukb.uni-bonn.de