18. November 2007

Aus der Vergangenheit für Europas Zukunft lernen Aus der Vergangenheit für Europas Zukunft lernen

Einzigartiges trinationales Promotionskolleg vereinbart

Die Universität Bonn richtet in der Philosophischen Fakultät ein trinationales Promotionskolleg unter dem Titel "Gründungsmythen Europas in Literatur, Kunst und Musik" ein. Das Promotionsstudium schließt mit der Verleihung eines gemeinsamen Titels von europäischer Gültigkeit ab. Einen entsprechenden Vertrag haben der Präsident der Universität Paris Sorbonne " Paris IV, und die Rektoren der Universitäten Florenz und Bonn unterzeichnet. Es handelt sich innerhalb der Geisteswissenschaften um das einzige mehrere fächer- und nationenübergreifende Kolleg Europas.

Mit ihrer Unterschrift haben der Präsident der Universität Paris Sorbonne " Paris IV, Prof. Dr. Robert Pitte, und die Rektoren der Universitäten Florenz Prof. Dr. Augusto Marinelli, vertreten durch Prof. Dr. Maria Fancelli, und Bonn, Prof. Dr. Matthias Winiger eine Kooperation für ein internationales Promotionsprogramm eingeleitet. An dem Promotionskolleg sind im Kern die diversen Literatur- und Sprachwissenschaften, die Kunstgeschichte, die Musikgeschichte sowie Projekte aus angrenzenden Fächern wie der Historiographie, der Soziologie, der Philosophie und der Politikwissenschaft beteiligt.


Das Promotionsprogramm wird ab 2009 in jedem Jahr neun Doktoranden aufnehmen. Die Ausschreibung findet auf internationaler Ebene statt, so dass eine Auswahl der leistungsstärksten Kandidaten gewährleistet ist. Das Promotionsstudium (ist) auf drei Jahre angelegt und erfordert von den Doktoranden einen Aufenthalt von je einem Semester an den Partneruniversitäten. Die Dissertation wird in einer Disputation vor einem Gremium verteidigt, das aus Vertretern aller drei Universitäten besteht. Bei Erfolg erhalten die Absolventen eine Urkunde, die ihnen die Führung des Doktortitels nach dem jeweiligen Landesmodus gestattet, also Dr. phil., Docteur und Dottore di ricerca.


In ihren Studien werden die Doktoranden den Gründungsmythen Europas in Literatur, Kunst und Musik nachgehen, ein Thema, das heute aktueller ist denn je: das haben die Schwierigkeiten gezeigt, die im Zuge der Ausarbeitung einer europäischen Verfassung aufgetreten sind. So wollen die Bonner Wissenschaftler mit ihren europäischen Kollegen die gemeinsamen Wurzeln aller Europäer herausarbeiten. "Wir wollen wissen: Was können wir aus der Vergangenheit für eine gemeinsame Zukunft lernen?" sagt Professor Dr. Michael Bernsen, der das trinationale Projekt koordiniert. "So leistet die Wissenschaft einen Beitrag zu einer europäischen Identität."


Kontakt:
Prof. Dr. Michael Bernsen
Romanisches Seminar
Tel. 0228/ 73-7427
Mail: michael.bernsen@uni-bonn.de





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