28. Juni 2017

Humorvoller Einblick in die Paläontologie Humorvoller Einblick in die Paläontologie

Doktorand der Uni Bonn schreibt über die Erforschung der Geschichte des Lebens ein Buch

Fundiertes Fachwissen gepaart mit humorvollen Vergleichen, Anekdoten und persönlichen Erfahrungen: Auf unterhaltsame Weise erklärt der Diplom-Geologe Kai Jäger von der Universität Bonn sein Fachgebiet, die Paläontologie. Neben der Forschungsarbeit für seine Doktorarbeit schrieb er an seinem ersten Buch über die Erforschung des Stammbaums des Lebens anhand von Fossilien. Unter dem Titel „Verwandtschaft ist ein Knochenjob. Was Fossilien über unsere Herkunft verraten“ ist es im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen.

Kai Jäger vom Steinmann-Institut der Universität Bonn
Kai Jäger vom Steinmann-Institut der Universität Bonn - mit seinem Buch „Verwandtschaft ist ein Knochenjob“ vor einem Tyrannosaurus rex. © Foto: Meena Förderer
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Es gibt sie noch, die Dinosaurier. Jeder von uns hat schon einen direkten lebenden Nachfahren der Urzeittiere gesehen. Nicht etwa das Krokodil, ihr nächster lebender Verwandter, sondern die Vögel stammen von den Dinosauriern ab und sind deshalb selbst ebenfalls Dinosaurier. Trotzdem ist es doch eher unwahrscheinlich, demnächst durch einen echten Jurassic Park spazieren zu können. Die Frage, warum das so ist, beantwortet Kai Jäger in seinem Buch „Verwandtschaft ist ein Knochenjob“. Auch erklärt er, dass nicht das Säugen des Nachwuchses mit Milch entscheidendes Merkmal für Säugetiere ist, sondern vielmehr die Entwicklung eines sekundären Kiefergelenks. Außerdem beschreibt der Autor, wie Paläontologen anhand von Fossilien auf Aussehen, Anatomie, Verhalten und den Lebensraum früher Lebewesen schließen können.

„Das Buch richtet sich an jeden, der daran interessiert ist, etwas über unsere Herkunft, Evolution und die Arbeit von Paläontologen zu erfahren“, sagt Jäger, Gewinner der Deutschen Science-Slam-Meisterschaft 2014. In seinem Buch gibt er einen umfassenden Einblick in das Fach Paläontologie. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Wirbeltieren, also auch unseren Vorfahren, „weil sie die Leser am meisten interessieren.“

Amüsante Wissensvermittlung

Mit seinem Buch möchte Jäger eine Nische zwischen Fachliteratur und Dino-Kinderbüchern füllen. Ihm gelingt der Spagat zwischen Unterhaltung und Wissensvermittlung mit einem Augenzwinkern. „Humor ist eine ziemlich gute Sache, um Wissen zu vermitteln“, so Jäger. „Immer wenn Menschen lachen, schenken sie den Informationen auch Aufmerksamkeit.“ Schon der Titel zeigt, dass es in seinem Buch nicht ganz ernst zugeht. Fachlich fundiertes Wissen kommt aber nicht zu kurz. „Ich möchte Menschen abholen und ihnen die Wissenschaft näher bringen. Auch all denjenigen, die nicht aktiv auf uns zukommen und von sich aus Vorlesungen besuchen.“

Schriftsteller neben der Forschungsarbeit

Der Schwerpunkt des Werkes, die Wirbeltier-Paläontologie, ist auch sein Forschungsbereich am Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie der Universität Bonn. Als Mitarbeiter in der Säugetier-Paläontologie forscht er an der Rekonstruktion des Kauverhaltens von frühen Säugetieren, um die Entwicklung der Zähne zu erforschen, einem wichtigen Entwicklungsschritt hin zur Warmblütigkeit in der Evolution der Säugetiere.

Publikation: Kai Jäger, Verwandtschaft ist ein Knochenjob, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 304 Seiten, 9,99 Euro

Kontakt für die Medien:

Dipl.-Geol. Kai Jäger
Steinmann-Institut
Universität Bonn
Tel. 0228/739338
E-Mail: jaegerk@uni-bonn.de

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