16. März 2012

Internationale Tagung zum „Neuen Realismus“ Internationale Tagung zum „Neuen Realismus“

Philosophen diskutieren an der Universität Bonn mit Kollegen anderer Wissenschaftsdisziplinen

Von Montag bis Mittwoch, 26. bis zum 28. März 2012, findet an der Universität Bonn die Internationale Konferenz „Prospects for a New Realism“ statt. Medien und Interessierte sind dazu herzlich eingeladen.

Die sogenannte Postmoderne ging davon aus, dass unser Zugang zur Welt vor allem sozial verankert ist. Demnach ist unser Verständnis der Wirklichkeit vollständig von kulturellen und ideologischen Vorurteilen bestimmt. Alle Tatsachen oder Gegenstände seien immer nur auf relative Bewertungssysteme bezogen. Daraus haben radikale Konstruktivisten bisweilen geschlossen, dass es nicht einmal Tatsachen gibt – denn auch diese seien nur ein Konstrukt unter anderen. Argumentierte man auf diese Weise, verlören Begriffe wie Tatsache, Wahrheit und Objektivität ihren Status und damit auch die Wissenschaft, Religion, Recht, Kunst usw. Dann bliebe lediglich ein „reibungsloses Rotieren der Begriffe im luftleeren Raum“, wie John McDowell sagte.

Der „Neue Realismus“, der auf dieser Tagung diskutiert werden soll, wendet sich gegen diese Tendenz. Auf der Basis einer vermeintlichen Einsicht in die soziale Konstruktion der Wirklichkeit lassen sich Tatsachen, Wahrheit und Objektivität keinesfalls verabschieden. Aus der Perspektive verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen – der Philosophie, der Soziologie, der Literatur- und Bildwissenschaft, der Naturwissenschaften – soll diese realistische These entwickelt und in internationale Debatten eingebracht werden. Sprecher sind unter anderem John Searle, Hilary Putnam, Paul Boghossian. Die Tagung ist öffentlich.

Informationen im Internet unter: http://new-realism.de/

Kontakt:

Dr. Stephan Zimmermann
Institut für Philosophie
Tel.: 0228/737589
E-Mail: Stephan.Zimmermann@uni-bonn.de

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