05. Juli 2012

Hommage für Professor Theodor Litt Hommage für Professor Theodor Litt

Gemeinsames Symposion der Universitäten Bonn und Leipzig findet am 16. und 17. Juli in Bonn statt

Zum 50. Todestag des Philosophen und Pädagogen Prof. Dr. Theodor Litt findet im Festsaal der Universität Bonn am Montag und Dienstag, 16. und 17. Juli, ein öffentliches Symposion statt. Dabei geht es um den „Grund des Grundgesetzes“ und das Wirken Prof. Litts in Bonn. Veranstalter sind die Theodor-Litt-Forschungsstelle an der Universität Leipzig, das Internationale Zentrum für Philosophie NRW der Universität Bonn, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Konrad-Adenauer-Stiftung. Medien und Interessierte sind herzlich eingeladen.

Mit dem XVI. Theodor-Litt-Symposion am Montag und Dienstag, 16. und 17. Juli, in Bonn werden die drei Wirkungskreise des Philosophen und Pädagogen Prof. Dr. Theodor Litt (1880-1962) zusammengeführt: sein Wirken in Bonn, seine Schaffenszeit in Leipzig und sein unermüdliches Engagement für die politische Bildung. In Würdigung der generationenübergreifenden Leistungen Litts ist das Symposion der Thematik gewidmet: „Vom Grund des Grundgesetzes. Zeitgeschichtliche Dimensionen des Wirkens von Theodor Litt zwischen 1947 und 1962“.

Die gemeinsam vom „Internationalen Zentrum für Philosophie NRW“ an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, der Theodor-Litt-Forschungsstelle an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete Tagung geht sowohl auf die Philosophie und Pädagogik Theodor Litts als auch auf das Grundgesetz und die Rolle des Staates ein. Unter anderem werden zum Thema der Philosoph Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer (Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig) und Prof. Dr. Dr. Josef Isensee von der Universität Bonn sprechen. Erstmals wird auch Professor Dr. Markus Winkler, ein Enkel von Theodor Litt, an dem Symposion teilnehmen. Er ist Ordinarius für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Genf.

Litt absolvierte in Bonn ein Lehramtsstudium in alten Sprachen, Geschichte sowie Philosophie und wurde 1904 in Altphilologie promoviert. Seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg waren Auslöser für seine Hinwendung zur Philosophie und Pädagogik. 1919 erhielt Litt eine außerordentliche Professur für Pädagogik an der Universität Bonn. Ein Jahr später übernahm er den Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik an der Universität Leipzig. 1931 und 1932 war er dort Rektor. Wegen seiner oppositionellen Haltung und dem erteilten Redeverbot durch die Nationalsozialisten ließ er sich 1937 vorzeitig emeritieren. Litt gehörte zum engsten Freundeskreis des im Zusammenhang des 20. Juli 1944 hingerichteten Leipziger Oberbürgermeisters Carl Friedrich Goerdeler. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lehrte er wieder an der Universität Leipzig, erfuhr aber auch dort heftige Repressionen durch das neue totalitäre Regime in der Sowjetischen Besatzungszone. Deshalb folgte er noch im Alter von 67 Jahren 1947 einem Ruf an die Universität Bonn, wo er die Leitung des neu geschaffenen Instituts für Erziehungswissenschaften übernahm. Bis zu seinem Tod im Jahr 1962 hielt er eindrucksvolle Vorlesungen vor überfüllten Hörsälen. Litt gehört darüber hinaus zu den ersten maßgeblichen Autoren der heutigen Bundeszentrale für politische Bildung, die in diesem Jahr auf 60 Jahre überaus erfolgreiche Arbeit zurückblickt.

Das Symposion ist öffentlich. Medien und Interessierte können sich unter Tel. 0341/9730200 und 0341/9731580 oder per E-Mail unter dschulz@uni-leipzig.de anmelden. Das ausführliche Programm steht im Internet unter http://www.uni-leipzig.de/~litt/aktuelles/
Parallel zum Symposion wird am Montag, 16. Juli, um 15 Uhr vor dem Festsaal der Universität Bonn eine Ausstellung zu Leben und Werk Theodor Litts eröffnet, die bis zum 27. Juli in Bonn zu sehen sein wird.

Im Rahmen eines Akademischen Konzertes, das am ersten Abend des Symposions ab 19.15 Uhr vom Collegium musicum der Universität Bonn gestaltet wird, wird der achte Band des „Theodor-Litt-Jahrbuchs“ der Öffentlichkeit präsentiert.

Kontakt:

Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Schulz
Universität Leipzig
Theodor-Litt-Forschungsstelle
Tel. 0341/9731434 und 97 31 581
dschulz@uni-leipzig.de

Prof. Dr. Wolfram Hogrebe
Universität Bonn
Institut für Philosophie
Tel. 0228/737586
wolfram.hogrebe@uni-bonn.de

Dr. Harald Geiss
Bundeszentrale für politische Bildung
Tel. 0228 / 99 515 542
harald.geiss@bpb.de

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