25. Juni 2012

Zum Mittagessen mit dem Kronanwalt der Königin Zum Mittagessen mit dem Kronanwalt der Königin

Der Völkerrechtler Sir Franklin Berman ist am 28. Juni Gast der „Lunchtime Lectures“ an der Uni Bonn

Es gibt wenige Gelegenheiten, in der Mittagspause einem international anerkannten Völkerrechtler, Kronanwalt der britischen Königin und ad hoc Richter am internationalen Gerichtshof gegenüber zu sitzen. Am Donnerstag, 28. Juni, von 12.15 bis 13.45 Uhr wird Sir Franklin Berman in der Bibliothek des Instituts für Völkerrecht, Juridicum, Ostturm, 4. Stock, Adenauerallee 24 – 44, die vorerst letzte „Lunchtime Lecture“ am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Bonn abhalten. Die Medien und alle Interessierten sind dazu herzlich willkommen.

Sir Franklin Berman wird mit Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit über Völkervertragsrecht sprechen. Aber anders als bei akademischen Vorträgen üblich, findet die Veranstaltung in informeller Atmosphäre statt. Und das ist angesichts des internationalen Ansehens, das der Völkerrechtler genießt, eine Besonderheit. So leitete Sir Franklin unter anderem die britische Delegation bei der Erarbeitung des Statuts für den Internationalen Strafgerichtshof, vertrat Großbritannien beim juristischen Verfahren zum Lockerbie-Attentat und war Vorsitzender des österreichischen Nationalkomitees zur Entschädigung von Holocaust-Opfern.

Die an angelsächsischen Universitäten übliche Tradition, in ungezwungener Atmosphäre Wissenschaftler aus aller Welt kennenzulernen, hat den Initiator Professor Stefan Talmon, seit Herbst 2011 Direktor des Instituts für Völkerrecht, veranlasst, die Reihe Lunchtime Lectures ins Leben zu rufen. Vor seiner Berufung an den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht hat der Jurist, der unter anderem auch englischer Barrister ist, viele Jahre in Oxford gelehrt und geforscht. „Als ich aus Oxford nach Bonn kam, dachte ich, dass es eine gute Sache wäre, so etwas hier für unsere Studierenden anzubieten“, so Professor Talmon.

Der Erfolg gibt ihm Recht. Seit April haben jeweils zwischen 30 und 50 Studierende die Vorträge zu aktuellen Fragen des Völkerrechts besucht - tagespolitische Brisanz inbegriffen. Die kleine Bibliothek war überfüllt, als der amerikanische Völkerrechtler Daniel Joyner nur wenige Tage nach der Aufregung um das Gedicht von Günter Grass zu Iran und Israel über „Iran’s Nuclear Program and International Law“ sprach. Selbst bis zu Kölner Studierenden und Kollegen hat es sich herumgesprochen, dass man bei den Bonner Rechtswissenschaftlern die Möglichkeit hat, Völkerrechtler von Weltrang „over lunch“ kennenzulernen und spannende Einblicke in neue Fragestellungen zu erhalten.

Noch ist offen, ob diese bemerkenswerte Initiative eine Fortsetzung findet. Professor Talmon, der die Reihe aus Berufungsmitteln finanziert hat und mit viel Engagement interessante Persönlichkeiten gewinnen konnte, ist gegenwärtig auf Sponsorensuche. Es ist den Organisatoren und den Studierenden zu wünschen, dass Geldgeber Appetit auf die Lunchtime Lectures bekommen.

Kontakt für die Medien:

Sabine Kaldonek
Fachbereichsmanagement Rechtswissenschaft
Tel. 0228/73-62403
kaldonek@uni-bonn.de

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