Werden mathematische Forschungsergebnisse in Zukunft von Computern verifiziert?
Können Beweise aus mathematischer Spitzenforschung in Zukunft mit zumutbarem menschlichen Aufwand so aufbereitet werden, dass sie vom Computer in Echtzeit verifiziert werden können? Dazu wollen Prof. Dr. Christoph Thiele und Prof. Dr. Floris van Doorn vom Exzellenzcluster Hausdorff Center for Mathematics (HCM) der Universität Bonn beitragen. Beide Forschende haben gemeinsam einen begehrten Synergy Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) eingeworben. In den nächsten sechs Jahren fördert die Europäische Union das Projekt „Harmonic Analysis with Lean Formalization“ (HALF) mit insgesamt 6,4 Millionen Euro. Lean ist eine relativ neue Programmiersprache, die sich zunehmend als Standard für die mathematische Formalisierung etabliert.
Forschende aus aller Welt ehren Bernhard Korte
Mit Professor Dr. Dr. h.c. Bernhard Korte hat die Universität Bonn einen ihrer prägendsten Köpfe verloren. Der Gründungsdirektor des Forschungsinstituts für Diskrete Mathematik und Gründer des Arithmeums ist im April 2025 im Alter von 86 Jahren verstorben. Zu seinen Ehren richten das Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik und das Arithmeum der Universität Bonn in dieser Woche zwei hochkarätige Tagungen aus. Im Zentrum beider Workshops steht eine gemeinsame akademische Gedenkfeier, zu der insgesamt rund 200 Gäste erwartet werden. Hierin erinnern zahlreiche Wegbegleitende Kortes an sein Lebenswerk. In diesem Rahmen wird auch eine Bronzebüste Bernhard Kortes enthüllt, die in Zukunft in "seinem" Arithmeum einen dauerhaften Platz finden wird.
RiverMamba: Neue KI-Architektur verbessert Hochwasserprognosen
Extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Hochwasser stellen Frühwarnsysteme weltweit vor wachsende Herausforderungen. Forschende der Universität Bonn, des Forschungszentrums Jülich (FZJ) und des Lamarr-Instituts für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz haben mit RiverMamba ein neues KI-Modell entwickelt, das Flussabflüsse und Überflutungsrisiken präziser vorhersagen kann als bisherige Verfahren. Das Forschungspapier wurde für die NeurIPS 2025 angenommen – ein Zeichen wissenschaftlicher Exzellenz Bonner Forschung. Damit liefert RiverMamba einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung und Risikovorsorge – Themen, die gerade rund um den UN World Tsunami Awareness Day am 5. November weltweit besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Unheilvoller Fehlalarm in der Niere
Wie ein kleines, natürlich vorkommendes RNA-Molekül in der Niere einen mutierten Immunrezeptor aktiviert und damit eine Kettenreaktion auslöst, haben Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn herausgefunden. In Zusammenarbeit unter anderem mit der Nanyang Technological University Singapore und des Universitätsklinikums Würzburg liefert die Studie eine Erklärung dafür, wie eine Punktmutation in dem Immunrezeptor RIG-I das Abwehrsystem des Körpers in eine selbstzerstörerische Kraft verwandelt und eine schwere organspezifische Autoimmunerkrankungen verursacht. Die Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „Science Immunology“ veröffentlicht.
Diskrete Mathematik wirkt
Das Unternehmen IBM und das Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik der Universität Bonn pflegen seit 1987 eine enge und produktive Zusammenarbeit. Initiiert wurde die Kooperation vom langjährigen Institutsdirektor Bernhard Korte, der im April dieses Jahres verstorben ist. Nun haben die Partner ihre Kooperation ausgeweitet und intensiviert.
Forschende sind genetischem Farbverlust bei Kürbisgewächsen auf der Spur
Warum sind Kürbisse orange, Melonen gelb und Gurken grün – aber niemals pink oder blau? Ein Forschungsteam der Universität Bonn ist diesem botanischen Geheimnis auf der Spur. Ihr Preprint zeigt: Die gesamte Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) hat im Laufe der Evolution die Gene verloren, die für blaue und pinke Farbstoffe verantwortlich sind. Dieser Verlust ist dauerhaft und in dieser Konsequenz bei Pflanzenfamilien äußerst selten.
Zurück zu den Wurzeln
Nach mehreren Jahren in der Schweiz kehrt er an seine alte Wirkungsstätte zurück: Prof. Richard Wierichs, MHBA, hat die Leitung der neu strukturierten Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) übernommen. Der 38-jährige Zahnmediziner folgt auf Prof. Dr. Dr. Dr. Søren Jepsen und wurde zugleich auf den Lehrstuhl für Zahnerhaltung und Parodontologie der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn berufen.
Studierende legen römische Töpferwerkstatt bei Düren frei
Fünf Wochen haben Studierende der archäologischen Fächer der Universität Bonn eine spannende Zeitreise unternommen: Im Rahmen der Lehrgrabung Soller 2025 legten sie eine neu entdeckte Töpferwerkstatt der römischen Kaiserzeit frei – mit zwei Öfen und einer gemeinsam genutzten Arbeitsgrube. Die angehenden Archäolog*innen sammelten dabei nicht nur Keramikscherben, sondern auch erste praktische Erfahrungen. Dabei konnten sie neuste Methoden und Techniken der archäologischen Feldforschung anwenden.