12. Oktober 2008

Platz für über fünf Kilometer Bücher Platz für über fünf Kilometer Bücher

Neue Fachbibliothek Theologie wird im sanierten Gebäude An der Schlosskirche eröffnet

In diesen Tagen wird ein von den beiden Theologischen Fakultäten an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität gemeinsam verfolgtes Großprojekt abgeschlossen. Im Haus An der Schlosskirche nehmen zum Semesterbeginn am 13. Oktober die Evangelisch-Theologische und die Katholisch-Theologische Fakultät die neue "Fachbibliothek Evangelische und Katholische Theologie" in Betrieb.

Rund 200.000 Bücher sind in die mit großem Aufwand sanierte Immobilie hinter dem Schloss eingezogen. Von August 2006 bis August 2008 dauerten die Baumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von etwa 3 Millionen Euro auf einer Fläche von 2.662 Quadratmetern. Umständliche, weitläufige Wege, enge, überfüllte Räume und Regale, zweckfremde Nutzung der alten Bibliotheksräume der Fakultäten im Hauptgebäude zugleich für Lehrveranstaltungen und dadurch erschwerte Literatursuche für Forschende, Lehrende und Studierende, eine technische Infrastruktur, die heutigen Anforderungen elektronischer Informationsbeschaffung und -verarbeitung nicht mehr entspricht " all das gehört jetzt der Vergangenheit an.

Gern hatten die beiden beteiligten Theologischen Fakultäten zugestimmt, als der Kanzler der Universität 2003 anbot, das damals von verschiedenen Einrichtungen genutzte und dringend sanierungsbedürftige Gebäude zu einer in Kooperation geführten zentralen Fachbibliothek umzurüsten. Sie sahen darin die einmalige Chance, die Bibliotheksverhältnisse durchgreifend zu verbessern. Das Vorhaben war aber auch ein Wagnis, denn es galt, zwei bis dahin unterschiedlich verwaltete Bibliotheken so zusammenzuführen, dass sie künftig von den zwei selbständigen Fakultäten nach einem vereinbarten Reglement kooperativ betrieben werden können.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Von mehr als 5.100 Metern Bücher entfallen allein auf die neu geordneten Zeitschriftenbestände 680 Meter. Die jeweils aktuellen Hefte der 300 laufend gehaltenen Zeitschriften laden in einem eigens dafür eingerichteten, hellen Raum zur Lektüre ein. Grundsätzlich wurde großer Wert auf Leseplätze gelegt, an denen die Wissenschaftler und die Studierenden in angenehmer Umgebung konzentriert arbeiten können. Dafür wurde in Kauf genommen, dass die Literatur zu einem großen Teil platzsparend in Fahrregalanlagen untergebracht ist.

Mit dem Bezug und der Inbetriebnahme ist die erste wichtige Phase des Projekts abgeschlossen. Es folgt die weitere inhaltliche Zusammenführung der Medien aus den diversen Teilbeständen, die bereits jetzt beachtliche Synergien erbrachte. So konnte durch die intensive Prüfung der Buchbestände auf mehrfach vorhandene Titel der Gesamtbestand um 50.000 Bände ohne Qualitätsverlust reduziert und auf die Kapazitäten am neuen Standort einschließlich eines angemessenen Zuwachspotentials zugeschnitten werden. Die Erwerbungsabwicklung wird zentralisiert. Die Bibliothek wird länger und auch am Samstagvormittag geöffnet sein.

Veronica Albrink, Sachgebietsleiterin Theologie in der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn und in den letzten Jahren fast ausschließlich für das Projekt tätig, resümiert zufrieden: "Die Zusammenarbeit in der Projektgruppe wie mit den beiden Dekanen und Seminardirektoren war sehr eng und hat gut funktioniert." Deshalb ist sie optimistisch, dass die Bibliothek auch im laufenden Betrieb ein Vorzeigeobjekt und ein Erfolgsmodell für die bislang einmalige fakultätsübergreifende Kooperation auf dem sensiblen Gebiet der Literaturversorgung wird.


Hinweis für die Redaktionen:
Die Bibliothek im Haus An der Schlosskirche wird am Freitag, 17. Oktober um 11.15 Uhr feierlich eröffnet. Die Medien sind dazu herzlich eingeladen.


Kontakt:
Professor Dr. Norbert Lüdecke, Katholisch-Theologische Fakultät
Telefon: 0228/73-7501







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