06. Mai 2011

Chancen bei Schilddrüsenkrebs Chancen bei Schilddrüsenkrebs

Symposium zu Diagnose und Behandlung der Krankheit

Schilddrüsenkarzinome sind eine besondere medizinische Herausforderung und eine optimale Behandlung setzt eine fachübergreifende Zusammenarbeit voraus. Die Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn möchte eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen bieten. Aus diesem Grund findet am Mittwoch, 11. Mai, ab 17 Uhr im Bonner Hotel Hilton, Berliner Freiheit 2, ein interdisziplinäres Symposium zum Thema Schilddrüsenkrebs statt.

Etwa sechs von 100.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland neu an Schilddrüsenkrebs. Neben Jodmangel erhöht auch radioaktive Strahlung das Risiko zu erkranken deutlich. So ist in den Gebieten, die vor 25 Jahren durch die Havarie des Kraftwerks Tschernobyl verstrahlt wurden, die Zahl der Erkrankungen deutlich höher.

In Deutschland sinkt die Zahl der Betroffenen, die an einem Schilddrüsenkarzinom sterben - dank besserer Therapien und verfeinerter Diagnostik. Neue Tracer, also Substanzen, die krankes Gewebe gezielt markieren, erlauben es Nuklearmedizinern, Karzinome genauer zu charakterisieren - sogar bevor der Tumor ertastbar ist.

Das Problem der richtigen Therapie

Dieser Zeitgewinn ist wichtig. Denn ein schwerer Verlauf sollte möglichst früh erkannt werden. Nur so kann der Krebs direkt zu Anfang aggressiv behandelt werden. „Auf der anderen Seite besteht oft das Risiko einer Übertherapie“, so Professor Dr. Hans-Jürgen Biersack, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Bonner Universitätsklinikum.

Eine wirksame Zugabe oder manchmal auch Alternative zu einer chirurgischen Entfernung des kranken Gewebes ist die Radiojodtherapie. In der Schilddrüse reichert sich Jod sehr schnell an. Diese Eigenschaft nutzen die Nuklearmediziner gezielt aus und geben dem Patienten radioaktives Jod. Dieses wird nur in der Schilddrüse eingelagert und zerstört dort durch seine Strahlung auch das vom Krebs betroffene Gewebe, gegebenenfalls auch Absiedlungen, so genannte Metastasen, in Lymphknoten oder Organen. „Diese Therapie ist in der Regel wesentlich effektiver und gezielter, als eine herkömmliche Bestrahlung“, sagt Dr. Samer Ezziddin, Leitender Oberarzt an der Klinik für Nuklearmedizin. In einigen Fällen führt sie jedoch nicht zum Ziel. Der Krebs muss dann mit Bestrahlungen und möglicherweise einer Chemotherapie bekämpft werden.

Hinweis für die Redaktionen:
Medienvertreter sind eingeladen, sich am Mittwoch, 11. Mai, im Rahmen des Symposiums selbst ein Bild über die in Bonn angebotenen Therapie und Diagnostik bei Schilddrüsenkrebs zu machen. Die Veranstaltung findet von 17 bis 19.15 Uhr im Hotel Hilton, Berliner Freiheit 2, statt. Gerne stehen Professor Dr. Hans-Jürgen Biersack und Oberarzt Ezziddin vor der Veranstaltung um 16.30 Uhr für Fragen zur Verfügung. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 0228/ 73-4727 oder E-Mail inka.vaeth@uni-bonn.de wird gebeten.

Kontakt für die Medien:
Dr. Samer Ezziddin
Leitender Oberarzt Klinik für Nuklearmedizin
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228 /287-19174
E-Mail: samer.ezziddin@ukb.uni-bonn.de

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