05. Juli 2021

Fingerfertigkeit an einem virtuellen Auge trainieren Neuer Augen-OP-Simulator an der Augenklinik des UKB im Einsatz

Neuer Augen-OP-Simulator an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn im Einsatz

In der Augenklinik am Universitätsklinikum Bonn (UKB) gibt es einen neuen Simulator für mikrochirurgische Eingriffe am Auge. Assistenz- und Fachärzte können damit komplizierte Operationen realitätsnah trainieren.

Neuer Augen-OP-Simulator an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn für die Lehre in Betrieb genommen:
Neuer Augen-OP-Simulator an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn für die Lehre in Betrieb genommen: - (v. li.): Augenärztin Dr. Gabrielle Nicole Turski, Prodekan für Lehre und Studium Prof. Bernd Pötzsch. Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzender Prof. Wolfgang Holzgreve, Klinikdirektor Prof. Frank Holz und Oberarzt Dr. Raffael Liegl; © Rolf Müller / UK Bonn
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Heutzutage werden alle Operationen am Auge mittels stereoskopischen Operationsmikroskop, das einen räumlichen, hochaufgelösten Bildeindruck ermöglicht, minimal invasiv durchgeführt. Diese Eingriffe sind nicht einfach und fordern dem Operateur eine hohe Präzision ab. Mit der Anschaffung eines High-End-Operationssimulators steht angehenden Augenärzten am Universitätsklinikum Bonn nun eine neuartige Trainingsmöglichkeit zur Verfügung, mit der sie ohne Risiko für einen Patienten ihre mikrochirurgischen Fähigkeiten üben können. Dafür sitzt der angehende Operateur am Operationsmikroskop und kann die virtuellen OP-Instrumente realitätsnah im künstlichen Auge führen, das per Computer gesteuert dabei wie ein echtes reagiert. Schritt für Schritt kann so beispielsweise die Operation des Grauen Stars simuliert und erlernt werden.

Ebenso sind erstmals auch bei einer realitätsnahen inneren Struktur des Auges Eingriffe am Glaskörper der Netzhaut und der Makula, dem schärfsten Punkt des Sehens, trainierbar. Dabei steht dem Operateur eine breite Auswahl virtueller Operationsinstrumente zur Verfügung. Regelmäßiges Training mit dem Simulator erhöht die chirurgische Kompetenz in komplexen Aufgaben einschließlich der Vitrektomie (Glaskörperausschneidung), dem Peeling der inneren Grenzmembran (ILM) sowie der Entfernung von diabetischen und epiretinalen Membranen. Letztere zieht sich als dünne Narbenschicht über die Netzhaut.

„Wir freuen uns, dass wir den Simulator ab sofort in die praktische Facharztausbildung an unserem Klinikum integrieren können“, sagt Prof. Dr. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn. „Bevor ein Patient operiert wird, kann so bereits im Vorfeld ein hoher Qualitätsstandard eingeübt werden. Hierzu zählt auch das Komplikationsmanagement.“

„Diese wichtige Angebotserweiterung mit einer state of the art-Ausbildungsmethode dient einer Optimierung der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten auf höchstem Qualitätsniveau“, sagt Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Bonn.

Prof. Dr. Frank G. Holz
Direktor der Augenklinik
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15646
E-Mail: frank.holz@ukbonn.de

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