07. Oktober 2021

Forschende diskutieren über „Versöhnung“ Forschende diskutieren über „Versöhnung“

Digitales Dialogforum an der Universität Bonn im kommenden Wintersemester

Was bedeutet Versöhnung? Ab dem 3. November werden einmal wöchentlich zwei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Ring steigen, um bei einem digitalen Dialogforum zu diesem Thema zu streiten – und sich vielleicht hinterher wieder zu versöhnen. Zu den jeweils mittwochs von 18.15 bis 19.45 Uhr stattfindenden Diskussionsrunden können sich alle Interessierten via Zoom zuschalten. Der „Zweikampf“ erfolgt allerdings nicht im wahrsten Sinne des Wortes. Es zählt das bessere Argument in einer moderierten Diskussion. Nach 45 Minuten wird diese für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geöffnet. Studierende, Bürgerinnen und Bürger sowie Forschende sind herzlich willkommen.

Zeichnung
Zeichnung - In einem digitalen Dialogforum diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit allen Interessierten über „Versöhnung“. Entdecken Sie vielleicht Karl Barth, Hannah Arendt und Max Weber unter den Teilnehmenden? © Esther Gardei
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„Versöhnung ist eine Utopie, an der Menschen ihr Handeln ausrichten. Darum ist ,Versöhnung‘ als vielschichtiges, menschliches Phänomen relevant“, sagt Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner von der Universität Bonn, der die Veranstaltung mitorganisiert hat. „Der Begriff ist prominent verortet in Kulturen, die vom Juden- und Christentum geprägt wurden. Andere Kulturen kennen allerdings äquivalente Prozesse der Konfliktbewältigung oder Transformation.“ Diese Formen und Praktiken der Konfliktbewältigung stehen bei der Veranstaltung ebenso zur Diskussion wie das jüdische, christliche und das islamische Verständnis.

Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, mit ganz unterschiedlichen Expertinnen und Experten darüber zu sprechen, was „Versöhnung“ in ihrem Arbeitskontext bedeuten kann. Mit dabei sind unter anderem Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik), Prof. Dr. Andreas Nachama (Allgemeine Deutsche Rabbinerkonferenz), Prof. Dr. Volker Kronenberg (Universität Bonn), Prof. Dr. Jürgen Rüttgers (Ministerpräsident a.D., Uni Bonn), Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister (Universität Bonn), Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Universität Münster), Susanne Talabardon (Universität Bamberg), Constantin Goschler (Universität Bochum), Prof. Dr. José Brunner (Universität Tel Aviv), Prof. Dr. Takemitsu Morikawa (Keio Universität in Tokio) und Prof. Dr. Moshe Zimmermann (Universität Jerusalem).

Damit kommen Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen: Sie vertreten die Politikwissenschaft und Philosophie, die religionswissenschaftlich evangelische, katholische, jüdische, islamische und alevitische Theologie, die Lateinamerikastudien, die Geschichte und die Kunstgeschichte, die Rechtsphilosophie, die Soziologie und die Politikwissenschaft.

Fächer vernetzen sich

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Mitgliedern der Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRA) „Individuen, Institutionen und Gesellschaften“ und „Vergangene Welten – Zeitgenössische Fragen. Kulturen in Zeit und Raum” sowie des Exzellenzclusters „Bonn Center for Dependency and Slavery Studies“ der Universität Bonn. Derzeit wird in dieser Kooperation ein innovativer Profilbereich aufgebaut.

Anmeldung und Programm:

Die digitale Veranstaltung „Theorie und Praxis der Versöhnung – Dialogforum im Wintersemester 2021/22“ findet immer mittwochs von 18.15 bis 19.45 Uhr via Zoom in deutscher Sprache statt.

Um eine Anmeldung wird gebeten, per E-Mail an Esther Gardei (vforum@uni-bonn.de). Die Zugangsdaten erhalten die Teilnehmenden nach der Anmeldung.

3. November 2021: Einführung und methodische Überlegungen zur interdisziplinären Versöhnungsforschung; Prof. Dr. Hans Georg Soeffner (Universität Bonn), Esther Gardei (M.A.) (Universität Bonn)

10. November 2021: Versöhnung im Spannungsfeld von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit; Dekan Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister (Universität Bonn), Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Universität Münster)

24. November 2021: Versöhnung in der Diaspora – Vergleiche; Prof. Dr. Hüseyin Cicek (Universität Wien); Prof. Dr. Moshe Zimmermann (Universität Jerusalem)

1. Dezember 2021 (DIES ACADEMICUS):Versöhnung als Konflikttransformation; Prof. Dr. Stephan Conermann (Universität Bonn), Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge (Universität Bonn, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik)

8. Dezember 2021: Hannah Arendt - Versöhnung und Handlungsfähigkeit; Dr. Francesco Ferrari (Universität Frankfurt), Esther Gardei (Universität Bonn)

15. Dezember 2021: Deutschland und Israel: Paradoxien der Annäherung; Prof. Dr. Constantin Goschler (Universität Bochum), Prof. Dr. José Brunner (Universität Tel Aviv)

22. Dezember 2021: Versöhnung durch Kunst?; Prorektorin Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch (Universität Bonn), Jun.-Prof. Dr. Ulrike Saß (Universität Bonn)

12. Januar 2022: Versöhnung und Erinnerung; Prof. Dr. Andreas Nachama (Allgemeine Deutsche Rabbinerkonferenz), Prof. Dr. Benno Zabel (Universität Bonn)

19. Januar 2022: Versöhnung als Transformationsprozess individueller und kollektiver Konflikte in jüdischer und christlicher Tradition; Dekanin Prof. Dr. Cornelia Richter (Universität Bonn), Prof. Dr. Susanne Talabardon (Universität Bamberg)

26. Januar 2022: Cultural Heritage, Trauma, Schulderkennung und Versöhnung; Prof. Dr. Karoline Noack (Universität Bonn), Prof. Dr. Mareile Flitsch (Universität Zürich)

2. Februar 2022: Politiken der Versöhnung; Dekan Prof. Dr. Volker Kronenberg (Universität Bonn), Prof. Dr. Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident a.D., Bundesminister a.D. (Universität Bonn)

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