13. September 2010

Hygiene bei der Infusionstherapie Hygiene bei der Infusionstherapie

Kongress bringt Hygiene, Pflege und Industrie in den Dialog

Am Mittwoch, 15. September, veranstaltet das Universitätsklinikum Bonn erstmalig den Kongress „Hygiene-Pflege-Industrie: Ein innovativer Dialog“. Gemeinsam diskutieren Vertreter aus diesen drei Bereichen über die Hygiene bei der Infusionstherapie in der Intensivmedizin und Onkologie aus wissenschaftlicher und pflegerischer Sicht. Ziel ist es, für Hygiene-Anforderungen und praktische Probleme praxisnahe Lösungsansätze zu finden. Die Tagung findet von 9 bis 15.30 Uhr im Biomedizinischen Zentrum auf dem Venusberg statt.

Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland mehr als eine halbe Millionen Menschen im Krankenhaus und auch in Pflegeheimen mit Krankheitserregern. Doch fast jede Dritte dieser so genannten nosokomialen Infektionen wäre vermeidbar. Dabei gehört die Infusionstherapie zu den zahlreichen möglichen Quellen und führt teilweise zu gefährlichen Infektionen. Folge sind eine erhöhte Krankheits- und Sterblichkeitsrate. Der längere Krankenhausaufenthalt und der erhöhte Pflegeaufwand steigern zudem die Kosten für das Gesundheitssystem.

Mehr als 70 Prozent aller Patienten bekommen während ihres Krankenhausaufenthaltes eine Infusion. Sie erfolgt meist über eine Vene am Handrücken und dient unter anderem der Medikamentengabe, der Gabe von Nähr- und Vitalstoffen oder der Flüssigkeitszufuhr. Doch die Infusionslösungen und Katheteransatzstücke werden im Alltag rasch von Krankheitserregern kontaminiert. „Eine einwandfreie Hygiene ist daher höchst wichtig – vor allem eine konsequente Händedesinfektion“, betont Privatdozent Dr. Steffen Engelhart, Krankenhaushygieniker am Universitätsklinikum Bonn.

Die Infektionsprävention durch eine verbesserte Hygiene ist daher ein zentraler Punkt der Tagung, die vom Bildungszentrum am Universitätsklinikum Bonn organisiert wird. „Im Sinne der Patientensicherheit wollen wir durch dieses neu etablierte Forum die Synergien von Hygiene, Pflege und Industrie fördern“, sagt Pflegedirektor Alexander Pröbstl. Das erste Thema „Infusionstherapie im Intensivbereich und in der Onkologie“ soll aus wissenschaftlicher und pflegerischer Sicht Anforderungen an die Hygiene und praktische Probleme aufzeigen. Die Industrie wiederum kann mit praxisnahen innovativen Konzepten zur Problemlösung beitragen.

Kontakt für die Medien:
Professor Dr. Martin Exner
Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15520
E-Mail: martin.exner@ukb.uni-bonn.de

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