19. Juni 2019

Katastrophenmanagement: Uni Bonn und UN kooperieren Katastrophenmanagment: Uni Bonn und UN kooperieren

Abkommen mit UNOOSA zur Nutzung von Satelliten-Daten zur Bewältigung von Naturgefahren

Das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (United Nations Office for Outer Space Affairs, UNOOSA) hat in Wien mit der Universität Bonn ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, das den Weg für gemeinsame Aktivitäten ebnet, um die Mitgliedstaaten bei der Nutzung weltraumgestützter Informationen in allen Phasen des Katastrophenmanagements in den nächsten fünf Jahren zu unterstützen.

Unterzeichnung des Kooperationsabkommens in Wien:
Unterzeichnung des Kooperationsabkommens in Wien: - UNOOSA-Direktorin Simonetta Di Pippo und Prof. Dr. Klaus Greve von der Universität Bonn. © Foto: UNOOSA
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Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Desaster führen zu Verlusten von Menschenleben und Eigentum, vertreiben Menschen aus ihren Häusern, zerstören Lebensgrundlagen und drohen, die Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung weltweit zu gefährden. Satellitengestützte Informationen liefern durch ihre räumliche und zeitliche Abdeckung wichtige Erkenntnisse über Katastrophenrisiken und Notsituationen.

Unter dem Titel „Spaceborne Earth Observation Applications for Emergency Response and Disaster Risk Reduction (SPEAR)“ werden die von UNOOSA durchgeführte Plattform der Vereinten Nationen für weltraumgestützte Informationen für Katastrophenmanagement und Notfallreaktion (UN-SPIDER) und das Zentrum für Fernerkundung der Landoberflächen (ZFL) an der Universität Bonn zusammenarbeiten. Ziele sind, die Bedürfnisse der Nutzer zu verstehen, Lösungen zu entwickeln und die institutionellen Kapazitäten bei der Nutzung weltraumgestützter Informationen für die Katastrophenüberwachung und -prävention zu stärken.

Das Vorhaben konzentriert sich auf Mitgliedstaaten in Afrika im Einklang mit internationalen und regionalen Rahmenbedingungen. SPEAR wird von der Regierung Deutschlands und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterstützt. Als Teil von SPEAR werden die beiden Partnerorganisationen Forschung betreiben und Verfahren zur Nutzung von Satellitendaten zur Bewältigung von Naturgefahren entwickeln, technische Beratungsleistungen erbringen, neue Experten qualifizieren sowie Konferenzen und Expertentreffen in Bonn und in afrikanischen Ländern organisieren.

Raumfahrttechnologien zur Bewältigung komplexer Umweltprobleme

„Durch ihr UN-SPIDER-Programm fungiert UNOOSA als Tor zu allen Arten von weltraumgestützten Informationen, die für das Katastrophenmanagement relevant sind“, sagt UNOOSA-Direktorin Simonetta Di Pippo. Seit über zehn Jahren unterstützt UNOOSA erfolgreich Entwicklungsländer auf der ganzen Welt dabei, die Vorteile der Raumfahrttechnologien zur Bewältigung komplexer Umweltprobleme wie Dürren und Überschwemmungen zu nutzen.

SPEAR vereint die Forschungsexzellenz des Zentrums für Fernerkundung der Universität Bonn mit den Erfahrungen und Netzwerken des UN-SPIDER-Programms, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die zur Verringerung des Katastrophenrisikos, zur Reaktion auf Notsituationen und zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Di Pippo: „Wir freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit in den nächsten Jahren und danken dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt für die starke Unterstützung von SPEAR.“

Für Prof. Dr. Klaus Greve vom Zentrum für Fernerkundung der Landoberflächen (ZFL) der Universität Bonn ist dies ein großer Schritt nach vorn. „Wir sind sicher, die Zusammenarbeit wird uns zu neuen Erkenntnissen und Einsichten führen“, sagte er nach der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens in Wien. „Mit ONOOSA können wir unsere Forschung vertiefen und die Ausbildung der nächsten Generation von Experten vorantreiben.“

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Klaus Greve
Geographisches Institut
Sprecher des Zentrums für Fernerkundung der Landoberflächen
Universität Bonn
Tel. +49-228-735596 oder 732098
E-Mail: klaus.greve@uni-bonn.de

Ottavia Pesce
Büro der Vereinten Nationen
für Weltraumangelegenheiten (UNOOSA)
Tel. +43-699-1459 8718
E-Mail: pesce@un.org

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