12. Juni 2019

Pflanzensammeln in der Atacama-Wüste Pflanzensammeln in der Atacama-Wüste

Botanische Gärten und Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen zeigen bis 28. Juni 2019 eine Ausstellung zur Pflanzenforschung in der Atacama-Wüste

Drei junge Atacama-Forscher zeigen im Mittelmeerhaus der Botanischen Gärten der Universität Bonn großformatige Bilder ihrer jüngsten Reisen in die trockenste Wüste der Welt. Die Bilder stammen aus ihrer Forschungsarbeit in der chilenischen Region. Die Ausstellung wird von den Bonner Forschern Tim Böhnert, Dr. Federico Luebert und Felix Merklinger am Freitag, 14. Juni, um 16 Uhr im Mittelmeerhaus eröffnet.

Auf den Spuren der Ahnen
Auf den Spuren der Ahnen - Auf Ihren Forschungsreisen durch den Norden Chiles folgen die Forscher den Spuren der Vergangenheit. Hier trafen sie auf eine verfallene Bahnstation in den Anden, 4000 Meter über dem Meeresspiegel. © Foto: Tim Böhnert / Uni Bonn
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Die Arbeit der Forscher des gemeinsamen Köln-Bonn-Aachener Sonderforschungsbereichs (SFB) „Earth – Evolution at the dry limit“ befasst sich mit der Evolution des Lebens unter extremer Trockenheit. Die Atacama-Wüste in Chile ist die trockenste Wüste der Welt. Hierhin gehen Forscher bis heute zum Pflanzensammeln und sie begegnen dabei einer rauen, heißen und unerbittlichen Natur, wie sie schon im 19. Jahrhundert die ersten Forscher in der Atacama-Wüste angetroffen haben. Davon haben die drei Forscher Böhnert, Luebert und Merklinger während ihrer insgesamt vier Forschungsreisen Fotografien erstellt, die sie jetzt in Bonn ausstellen.

In Steckbriefen werden ihnen die Ahnen gegenüber gestellt, also die ersten Forscher, die es bis in die Atacama-Wüste geschafft hatten. Die Besucher der Ausstellung erfahren, wie vergleichbar Expeditionen in diese Welt heute noch mit denen der ersten Jahre sind – und wie verschieden die Forschung doch auch heute ist. Heute arbeiten 86 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Biologie, der Geologie, der Meteorologie und der Geomorphologie in dem rheinischen Forschungsverbund zusammen und können die Ergebnisse nutzen, die aus der Atacama-Wüste nach Aachen, Köln und Bonn zurückgebracht wurden.

Was Pflanzensuche, eher die Jagd nach ihnen, in dieser Region bedeutet, dass nach wie vor unbekannte Pflanzen selbst in dieser Kargheit entdeckt werden und wie nicht sofort gesicherte Funde fast im selben Augenblick wieder verloren gehen können, davon berichten Tim Böhnert, Dr. Federico Luebert und Felix Merklinger anlässlich der Ausstellungseröffnung am Freitag, 14. Juni 2019, um 16.00 Uhr im Mittelmeerhaus der Botanischen Gärten der Uni Bonn. Prof. Dr. Dietmar Quandt, Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen, eröffnet die Ausstellung.

Zugleich wird die vom Verband Botanischer Gärten entwickelte, in Deutschland und Österreich in 30 Botanischen Gärten präsentierte Ausstellung "Forscher, Sammler, Pflanzenjäger. Unterwegs mit Humboldt & Co." eröffnet, die mit 15 Schautafeln zeigt, wie es den Pflanzensammlern weltweit in den letzten beiden Jahrhunderten ergangen ist.

Ansprechpartner für die Medien:

Prof. Dr. Dietmar Quandt
Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen
Universität Bonn
Meckenheimer Allee 170, 53115 Bonn
Tel. 0049-228-73-3315
Email: quandt@uni-bonn.de
https://www.nees.uni-bonn.de/staff/pages/dietmar-quandt

Gesammelte Pflanzen werden vor Ort präpariert und gepresst
Gesammelte Pflanzen werden vor Ort präpariert und gepresst - Hier ist bei den Kakteen Fingerspitzengefühl und besondere Präparationstechnik notwendig, um die wasserspeichernden Pflanzen in der Presse trocknen und somit dauerhaft konservieren zu können. © Foto: Tim Böhnert / Uni Bonn
Die Weite der Landschaft
Die Weite der Landschaft - Felix Merklinger, Doktorand am Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen, beim Pflanzensammeln in der Atacama-Wüste. Die Forscher schätzen an Ihrer Arbeit auch die Einsamkeit und die Weite der Landschaft. © Foto: Tim Böhnert / Uni Bonn
Atacama-Wüste in der Nähe der Kleinstadt Taltal im Norden Chiles
Atacama-Wüste in der Nähe der Kleinstadt Taltal im Norden Chiles - In dieser Region regnet es nur alle paar Jahre, so dass sich nur wenige Pflanzen dort dauerhaft halten können. Bereits wenige Millimeter Niederschlag führen dann schnell zu Überschwemmungen. In der linken Bildhälfte fährt übrigens ein Pkw durch's Bild. © Foto: Tim Böhnert / Uni Bonn
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