04. April 2019

"Wie aus dem Lehrbuch": idw-Preis für Pressemitteilung der Universität Bonn "Wie aus dem Lehrbuch": idw-Preis für Pressemitteilung der Universität Bonn

Nachricht über Studie zum Schreibenlernen stieß politische Diskussion an

Der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. hat die Pressestellen der Universität Bonn, des Universitätsklinikums Freiburg und des Alfred-Wegener-Instituts mit dem idw-Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Nach dem Urteil der Jury veröffentlichte die Universität Bonn die beste Wissenschafts-Pressemitteilung des zurückliegenden Jahres.

"Wie aus dem Lehrbuch"
"Wie aus dem Lehrbuch" - Die Vertreter der ausgezeichneten Pressestellen (v.l.): Johannes Faber (Uniklinikum Freiburg, 2. Platz); Johannes Seiler (Uni Bonn, 1. Platz); Folke Mehrtens (AWI, 3. Platz). © Foto: idw / Rupert Oberhäuser
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89 Pressestellen aus Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz hatten sich beworben. Der idw-Preis würdigt Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität sind, über einen überragenden Nachrichtenwert verfügen und wissenschaftlich relevant sind.

Platz 1 belegte die Pressemitteilung „Die ,Fibel‘ führt zu besserer Rechtschreibung“ des Dezernats Hochschulkommunikation der Universität Bonn (http://idw-online.de/de/news701864). Der Wissenschaftsredakteur der Universität Bonn, Johannes Seiler, nahm die Auszeichnung in Bochum entgegen.

Der Gesamtsieg sei konsequent, hieß es in der Begründung der Jury, denn keine Pressemitteilung wurde in den Kategorien „handwerkliche Qualität“ und „Nachrichtenwert“ höher bewertet als diese. Sie war gleich von vier Jurymitgliedern nominiert worden; das gab es in bisher zehn Wettbewerbsjahren noch nie.

Laudator Zens über die handwerklichen Qualitäten des Textes: „Die PM ist selbst geradezu wie aus dem Lehrbuch - klare Sprache, vorbildlich aufgebaut inklusive eines überzeugenden Vorspanns, Zitate sinnvoll eingebettet. Die Methodik der Studie sowie die drei Schreiblernmethoden werden transparent und gut verständlich erläutert, die überaus interessanten Ergebnisse stringent präsentiert. Einziger Schwachpunkt: Die Studie hätte besser bebildert werden können.“

Der Nachrichtenwert sei sehr hoch, denn in der PM „werden grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert, die nicht nur für Eltern von Grundschulkindern von großer Bedeutung sind. Die Studie liefert mit dem bisher umfassendsten Vergleich dreier Schreiblernmethoden methodisch abgesicherte Ergebnisse für eine Debatte, die seit Jahren in hohem Maße ideologisch geführt wird. Nicht von ungefähr war das Medienecho sehr groß. Zudem hat die PM eine politische Diskussion angestoßen.“ Die Sieger erhielten 2.000 Euro Preisgeld und eine öffentlich anzubringende Tafel, die den Erfolg dauerhaft dokumentiert.

Der zweitplatzierte Text „Schlaflosigkeit – nur ein böser Traum?“ stammte von der Stabsstelle Unternehmenskommunikation des Universitätsklinikums Freiburg. Auf den dritten Platz kam die Pressemitteilung „AWI-Forscher messen Rekordkonzentration von Mikroplastik im arktischen Meereis“ der Abteilung Kommunikation und Medien des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (Bremen).


Der idw-Preis

Journalistenpreise gibt es mehr als 500 allein in Deutschland. Ein wichtiges Rohmaterial für viele journalistische Arbeiten wird jedoch kaum je ausgezeichnet: gute Pressemitteilungen. Darum verleiht der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation für die drei besten Pressemitteilungen, die im Vorjahr über idw-online.de veröffentlicht wurden – in diesem Jahr zum zehnten Mal.

Auf der idw-Website werden jährlich rund 20.000 Pressemitteilungen aus mehr als 1.000 wissenschaftlichen Einrichtungen verbreitet. Der idw gibt den angeschlossenen Pressestellen Qualitätsstandards für die Inhalte vor; z. B. sind werbliche Aussagen unzulässig. Als Qualitätsanreiz schreibt der idw jährlich den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation aus. Der Preis würdigt im idw veröffentlichte Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität), überragendem Nachrichtenwert (Relevanz) und wissenschaftlicher Bedeutung (Originalität) sind. Die Jury gewichtet handwerkliche Qualität mit 50 %, Nachrichtenwert mit 40% und wissenschaftliche Bedeutung mit 10 %. Die Pressestellen erhalten das Preisgeld für die weitere Qualitätssicherung und -verbesserung ihrer Kommunikationsarbeit.

Der Jury gehörten in diesem Jahr an:

- Felix Grigat, Chefredakteur Forschung & Lehre
- Katrin Raith, Nachrichtenredakteurin beim Deutschlandfunk
- Dr. Ludger Vielemeier, Programmchef NDR 1 Niedersachsen
- Magdalena Schaeffer, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG und idw-Vorstandsmitglied
-Patrick Bierther, stv. Geschäftsführer des idw


Weitere Informationen:
http://idw-online.de/de/idwaward Über den idw-Preis

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