25. Januar 2018

Kluge Geister aus alten Zeiten begegnen heutigem Student Ein neues „Wir“ zum Auftakt des Jubiläumsjahres

Ein neues „Wir“ zum Auftakt des Jubiläumsjahres

Die Besucher der Szenischen Lesung „Sein oder Nicht-Sein – das ist hier die Frage“ waren sichtlich überrascht. Bis zuletzt hatten sich die Veranstalter, Kulturintendantin Anja Stadler und Prorektor Prof. Klaus Prof. Sandmann, rätselhaft gegeben, was vom Auftakt des ersten Quartals zur Geschichte der Universität im Jubiläumsjahr zu erwarten war: ein amüsantes Feuerwerk an Einfällen, das den Bogen zwischen klugen Geistern der Vergangenheit, aktuellen Uni-Themen und einem modernen Studenten spannte.

Szenische Lesung im Hörsaal I
Szenische Lesung im Hörsaal I - „Friedrich Wilhelm“ tritt hier als beherzter Hausmeister der Alma mater neben Professor August Wilhelm Schlegel auf die Bühne. © Volker Lannert/Uni Bonn
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So kam „Friedrich Wilhelm“ hier nicht als königlicher Gründer der Universität Bonn auf die Bühne des Theatersaals, sondern als beherzter Hausmeister der Alma mater (Nito Torres). Im seit 1818 nicht gewechselten blauen Kittel platzierte er sicherheitshalber sofort einen Feuerlöscher neben den Kerzenleuchter, den Professor August Wilhelm Schlegel (Marcus Brien) selbst auf die Bühne trug – etwas pikiert, denn früher standen ihm beim Einzug in den Hörsaal Saaldiener zur Seite.

Der Dichter Heinrich Heine (Hendrik Richter) war als Bonner Jurastudent zeitweise sein Hörer und zeigte sich hier auch als Sänger – zusammen mit „einem Pianisten namens Beethoven“ (Marcus Schinkel). Beim Griff in die Tasten arrangierte er nicht nur eigene Werke neu, sondern auch der Beatles . Das Geschehen auf der Bühne kommentierten per Twitter-Projektion der „Räuber Hotzenplotz“ alias Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch in der Karnevalssession 2018 , aber auch Karl Marx, Friedrich von Schiller und Loriots Figur Opa Hoppenstedt.

Vertreter der heutigen Zeit in der Runde und vertraut im Umgang mit den Herausforderungen moderner Medien war der Student Johannes Silber (Johannes Kupfer). So liefen auch seine Anweisungen für Kontobewegungen, die ihn per Online-Versteigerung schließlich zum neuen Besitzer der „teilweise sanierungsbedürftigen Liegenschaft“ am Hofgarten machten, über Anja Stadler als elektronische Helferin „Perplexa“ . Beim Countdown „Drei – Zwei – Eins. Meins!“ jubelte das Publikum mit, und die Uni ging für rund 607 Euro an den Studenten. Gemeinsam mit den klugen Geistern der Vergangenheit erstellte er einen unkonventionellen Lehrplan und propagierte das neue „Wir“.

Das Publikum ließ alle Akteure erst nach mehrmaligem „Vorhang“ gehen.

Szenische Lesung im Hörsaal I
Szenische Lesung im Hörsaal I - Die Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr „Sein oder Nichtsein – das ist hier die Frage!“ präsentierten Prorektor Prof. Dr. Klaus Sandmann und Kulturintendantin Anja Stadler. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Szenische Lesung im Hörsaal I
Szenische Lesung im Hörsaal I - Das Geschehen auf der Bühne kommentiert per Twitter-Projektion der „Räuber Hotzenplotz“ alias Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch. © Volker Lannert/Uni Bonn
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