27. Juni 2018

Hans-Jürgen Papier im Bonner Uniclub Hans-Jürgen Papier im Bonner Uniclub

Ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts spricht zur Rückgabe von NS-Raubkunst

Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, Präsident des Bundesverfassungsgerichts a.D., spricht als Vorsitzender der Beratenden Kommission für die Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter zu „15 Jahre Beratende Kommission: Zwischenbilanz und Ausblick“. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 4. Juli, 20 Uhr im Universitätsclub Bonn, Konviktstraße 9, statt. Journalisten und Interessierte sind herzlich willkommen. Anmeldung erbeten an: sekretariat.weller@jura.uni-bonn.de

15 Jahre Beratende Kommission:
15 Jahre Beratende Kommission: - Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts spricht zur Rückgabe von NS-Raubkunst. © Uni Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Die Beratende Kommission für die Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, insbesondere aus jüdischem Besitz, wurde 2003 auf der Grundlage einer Absprache zwischen der Bundesregierung, den Bundesländern und den kommunalen Spitzenverbänden eingerichtet. Demnach ist im Umgang mit nationalsozialistischer Raubkunst jenseits rechtlicher Ansprüche eine „gerechte und faire Lösung“ zu finden, zum Beispiel die Restitution eines zwischen 1933 und 1945 verfolgungsbedingt entzogenen Kunstwerkes aus dem heutigen Bestand eines Museums an das Opfer der Verfolgung beziehungsweise seiner Erben. Andere denkbare Lösungen sind ein Rückkauf durch das Museum, eine Dauerleihgabe oder aber auch der Verbleib des Werkes im Bestand des Museums.

Die Beratende Kommission erarbeitet hierzu Empfehlungen, wenn Anspruchsteller und Museum dies gemeinsam wünschen. Seit 2003 hat die Kommission 15 Empfehlungen zum Umgang mit Kunstwerken in öffentlichen Händen vorgelegt. Die Empfehlungen geben über den Einzelfall hinaus Orientierung für die Entscheidung über Restitutionsverlangen. Zuweilen werden die Empfehlungen kritisiert, zuweilen werden Forderungen nach Reformen der Verfahrensordnung formuliert. Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier wird hierzu in einer Zwischenbilanz und einem Ausblick Stellung nehmen. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Die Universität Bonn hat zum Sommersemester 2018 mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung eine Professur für Bürgerliches Recht, Kunst- und Kulturgutschutzrecht eingerichtet, die Prof. Dr. Matthias Weller innehat. Die Veranstaltung ist der Auftakt zum „Bonner Gesprächskreis Kunst- und Kulturgutschutzrecht“, einem regelmäßigen Forum zum fachlichen Austausch zu Themen des Lehrstuhls. Prof. Dr. Daniel Zimmer, Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn, spricht das Grußwort. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Matthias Weller.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Matthias Weller
Institut für deutsches und internationales
Zivilprozessrecht und Konfliktmanagement
Universität Bonn
Tel. 0228/739252
E-Mail: weller@jura.uni-bonn.de

Wird geladen