20. Juni 2018

111-mal „Fit für den Start“ mit dem Neugeborenen 111-mal „Fit für den Start“ mit dem Neugeborenen

Kursprogramm für Eltern zu früh oder krank geborener Kinder am Universitätsklinikum Bonn

Das Elternkursprogramm „Fit für den Start“ fand heute zum 111. Mal statt. Mit diesem kostenfreien Angebot begleitet die Neonatologie am Universitätsklinikum Bonn Eltern, deren Kind zu früh oder krank auf die Welt gekommen ist. Es unterstützt betroffene Eltern schon während des wochen- oder monatelangen Aufenthaltes auf der neonatologischen Intensivstation. Zudem sollen die Kurse auf die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt und das erste Lebensjahr mit ihrem Kind vorbereiten.

„Fit für den Start“:
„Fit für den Start“: - Mit dem eigenem Baby oder einer Puppe üben Eltern den Umgang mit einer Tragehilfe und wie sie dabei Haltungsschäden vermeiden; © Unternehmenskommunikation / UK Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

„Ohne die Elternkurse wäre da einfach ein großes schwarzes Loch gewesen. So hatten wir eine Orientierung“, reflektiert ein Elternpaar. Denn gerade die besondere Situation mit einem kranken Neugeborenen oder Frühgeborenen wirft jede Menge Fragen für die Eltern auf. Sorgen belasten ihren Alltag. „Wir wollen sie dabei unterstützen, ihre Elternrolle von Anfang an wahrnehmen zu können, und ihre Ängste vor dieser Aufgabe abzubauen“, sagt Kirstin Schmitz, Projektleiterin des Elternkursprogramms der Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn.

Eltern in Verbindung zu ihrem Kind bringen

Hier setzt das Elternkursprogramm „Fit für den Start“ an. So zeigt es den Eltern, was sie konkret für ihr Kind auf der Intensivstation tun können, wie sie ihm trotz notwendiger Intensivmedizin nah sein und Teile der Pflege schnell selbst übernehmen können. „Die Eltern sollen den Mut bekommen, ihr sehr kleines oder krankes Kind trotz Schläuche und Kabeln zu berühren. Sie lernen, keine Panik vor der Alarmflut der Überwachungsgeräte zu haben, sondern auf die Signale ihres Kindes zu vertrauen“, erklärt Schmitz. Neben Themen zum Krankenhausaufenthalt beraten Psychologinnen, Hebammen, Still- und Laktationsberaterinnen, Physiotherapeutinnen, Casemanagerinnen sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen rund um das erste Lebensjahr.

Mit eigenem Baby oder Puppe üben

Dabei geht es in den insgesamt elf Einzelkursen ganz praktisch zu. So werden unter anderem Frühchen-Stillpositionen, die korrekte Babyschalenanpassung für eine sichere Heimfahrt, Babymassage und eine fachgerechte Anwendung von Tragehilfen geübt. Aber es geht auch darum, die Signale und Feinzeichen zu früh oder krank geborener Kinder richtig zu deuten, deren Entwicklung zu fördern sowie um den Umgang mit der eigenen Gefühlswelt. Weiterhin gibt es Tipps rund um das Stillen, zur Ernährung im ersten Lebensjahr, zum Säuglingsbad und der Hausapotheke. Informationen über Hilfen rund um die Entlassung wie dem Bunten Kreis Rheinland oder Kinderkrankenpflegemöglichkeiten im häuslichen Bereich runden das Programm ab.

Kinder brauchen von Anfang an ihre Eltern

Das Elternkursprogramm findet seit etwa zwei Jahren mit einer guten Resonanz statt. Im Durchschnitt nehmen fünf Personen teil – eine optimale Kursgröße. „Frisch gebackene Eltern sind oft unsicher. Es gilt vor allem zu vermeiden, dass sie sich vor Angst, etwas falsch zu machen, aus der Betreuung ihrer Kinder zurückziehen“, sagt Schmitz. „Wir möchten die Eltern begleiten und ihnen unseren vielfältigen Erfahrungsschatz aus langjähriger Berufspraxis weitergeben. Denn sie sind die wichtigsten Menschen im Leben ihrer Kinder.“

Die Kurse zu verschiedenen Themen finden jeweils mittwochs in der Zeit von 13.30 bis 14.30 Uhr entweder in der Frauenklinik auf dem Venusberg oder in der Kinderklinik in der Adenauerallee in Bonn statt. Nach Kurzvorträgen und kleinen Filmbeiträgen zu dem jeweiligen Themenschwerpunkt, bleibt Zeit zum Austausch und Raum für Fragen. Zudem gibt es ausgewähltes Informationsmaterial Die Teilnahme an den Kursen ist kostenfrei und ohne Voranmeldung offen für alle Interessierten. „Wir freuen uns, dass nicht nur Eltern und Großeltern das Angebot nutzen, sondern auch Auszubildende und Kollegen an unserem Klinikum regen Gebrauch unserer Schulungen machen“, sagt Schmitz für das Elternkursteam.

Die genauen Inhalte der speziellen Kurseinheiten im Elternprogramm „Fit für den Start“ und der jeweilige Veranstaltungsort gibt es unter:
http://www.neonatologie-bonn.de/elternkursprogramm/

Kontakt für die Medien:
Kirstin Schmitz
Projektleiterin des Elternkursprogramms „Fit für den Start“
Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin
Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn.
E-Mail: kirstin.schmitz@ukbonn.de

 

„Fit für den Start“:
„Fit für den Start“: - Elf Mitglieder des 14-köpfigen Elternkurs-Teams der Neonatologie am Uni-Klinikum Bonn; © Rolf Müller / UK Bonn
Wird geladen