03. Juli 2017

Geodäten der Uni Bonn sind an Klimaprojekt beteiligt Geodäten der Uni Bonn sind an Klimaprojekt beteiligt

Das neue Forschungsprogramm „Grönland-Eisschild/Ozean Wechselwirkung“ (GROCE) soll die komplexen Wechselwirkungen zwischen Grönländischem Eisschild, Erdkruste, Atmosphäre und Ozean erforschen. Geodäten der Universität Bonn sind daran beteiligt. Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 3,5 Millionen Euro.

Cryosat-2:
Cryosat-2: - Die Geodäten der Universität Bonn wollen die Messungen unter anderem dieses Satelliten auswerten, um Meeresspiegelschwankungen abzuleiten. © Darstellung: ESA
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

GROCE vereint Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Meeresforschung, der Glaziologie und der Geodäsie, um unser Wissen über die Dynamik des Grönland-Eisschildes zu verbessern. Die Schmelzrate Grönlands hat sich in den letzten 20 Jahren beschleunigt und trägt bereits erheblich zum Ansteigen des Meeresspiegels bei.

Die geplanten Aktivitäten sollen helfen, die Ozean-Eisschild-Wechselwirkung realitätsnäher in Klimamodelle einzufügen und damit zu besseren Vorhersagen von beispielsweise globalen Änderungen des Meeresspiegels zu kommen.

Die Koordination übernimmt das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Von den zehn bewilligten Forschungsprojekten sind dort zwei angesiedelt. Weitere Partner sind die Universitäten Bonn, Bremen, Dresden und Erlangen-Nürnberg, das Leibniz Institut für Ostseeforschung in Warnemünde und das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung GEOMAR in Kiel.

Fast 300.000 Euro der Fördersumme fließen an die Universität Bonn. „Unsere Arbeitsgruppe wird sich mit der Beobachtung der Gletscher-Massenbilanz Grönlands und des Meeresspiegelanstiegs mit Hilfe von Satellitenverfahren beschäftigen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kusche vom Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn.

Die Geodäten der Universität Bonn werden dazu zunächst Messungen der Satelliten ERS-2, ENVISAT, und Cryosat-2 auswerten, die mit Hilfe von Radarpulsen kontinuierlich die Meereshöhe abtasten und es so erlauben, Veränderungen des Meeresspiegels im Nordatlantik abzuleiten. Darüber hinaus ist auch vorgesehen, mit Hilfe der GRACE- und GRACE-FO-Satelliten den Eismassenverlust und die Schmelzraten Grönlands direkt zu vermessen, um damit ein numerisches Ozeanmodell anzutreiben und die Veränderungen des Meeresspiegels zu simulieren.

Kontakt:

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kusche
Institut für Geodäsie und Geoinformation
Universität Bonn
Tel. 0228/732629
E-Mail: jkusche@geod.uni-bonn.de

Wird geladen