05. Juli 2017

Mit Neurostimulation aus der Schmerzspirale Mit Neurostimulation aus der Schmerzspirale nach Kniegelenkersatz

Patienten-Informationstag über ein neues Therapieverfahren bei chronischen Schmerzen nach Kniegelenkersatz

Etwa jeder zehnte Patient klagt nach Implantation einer Kniegelenks-Prothese trotz erfolgreicher Operation weiterhin über Beschwerden. Eine mögliche Ursache für chronische Knieschmerzen kann sein, dass die schmerzleitenden Nervenfasern falsche Impulse aus dem Knie an das Rückenmark weiterleiten. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und die Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Bonn bieten jetzt Betroffenen in der Bonner Region eine neue Therapie-Alternative an. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung der Rückenmarkstimulation, die eine zielgenaue Stimulation spezifischer Nerven erlaubt. Interessierte können sich am Mittwoch, 12. Juli, über die so genannte Spinalganglien-Stimulation (DRG) informieren. Die kostenlose Veranstaltung findet um 17 Uhr im Hörsaal im Lehrgebäude, Sigmund-Freud-Str. 25, gegenüber dem Parkhaus Nord statt.

Aus der Schmerzspirale:
Aus der Schmerzspirale: - Patienten-Informationstag am 12. Juli über Neuromodulation bei chronischen Schmerzen nach Kniegelenkersatz; Fotomontage © Katharina Wislsperger / UK Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Chronische Knieschmerzen beeinträchtigen die Betroffenen im Alltag sehr und ihr Leidensdruck ist sehr hoch. „Ihnen bieten wir jetzt einen Ausweg aus der Schmerzspirale mit der Spinalganglien-Stimulation an. Wenn alles andere nicht hilft, sollten Betroffene durchaus diese innovative Alternative in Betracht ziehen“, raten die Experten der Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Privatdozent Dr. Sascha Gravius, Leiter der Gelenkchirurgie, und Dr. Thomas Randau, Leiter klinische Studien.

Die sensorischen Nerven in den Spinalganglien geben Schmerzinformationen über das Rückenmark an das Gehirn weiter. Wird das Nervenbündel gezielt mit elektrischen Impulsen stimuliert, stoppt es die Schmerzweiterleitung. „Wir stellen sozusagen die Ampel auf Rot“, sagt Privatdozent Dr. Thomas Kinfe, Leiter der Neuromodulation an der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Bonn. Dazu wird ein Neurostimulator - so groß wie eine Streichholzschachtel – zusammen mit einem dünnen Kabel in der Nähe des Rückenmarks unter die Haut implantiert. Das Kabel funktioniert wie eine Elektrode und sendet sanfte elektrische Impulse aus. Da der Stimulator gezielt auf die vom Schmerz betroffenen Regionen einwirkt, ist er sehr effektiv.

Auf dem Patienten-Informationstag stellen die Referenten des Universitätsklinikums Bonn das neue Verfahren vor, und erklären, für welche Betroffenen diese Alternative geeignet ist. Anschließend besteht die Möglichkeit zu einem Gespräch mit den Ärzten.

Kontakt für die Medien
PD Dr. Sascha Gravius, Leiter Gelenkchirurgie
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15937
E-Mail: Sascha.Gravius@ukbonn.de

PD Dr. Thomas Kinfe
Klinik für Neurochirurgie, Leiter Neuromodulation
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-13812
E-Mail: Thomas.Kinfe@ukbonn.de

Dr. Thomas Randau, Leiter Klinische Studien
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14460
E-Mail: Thomas.Randau@ukbonn.de

Wird geladen