12. Januar 2017

Von Kyoto an den Rhein Der Jurist Prof. Katsuyuki Wada informiert sich über den „Schmierstoff der Wirtschaft“

Für ein Jahr von Kyoto an den Rhein wechselt der japanische Jurist Associate Prof. Katsuyuki Wada. An der Bonner Universität vergleicht er das deutsche mit dem japanischen Kreditsicherungsrecht für bewegliche Güter. Aus ökonomischer Sicht ein wichtiges Thema: Kredite gelten als „Schmierstoff der Wirtschaft“. Ermöglicht hat den ost-westlichen Austausch ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Prof. Katsuyuki Wada,
Prof. Katsuyuki Wada, - Jurist an der Universität Kyoto, informiert sich mit einem Humboldt-Forschungsstipendium an der Bonner Alma mater über das deutsche Kreditsicherungsrecht. © Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
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„Die meisten Unternehmen sind für Investitionen auf frisches Geld angewiesen. Kredit wird daher von vielen Ökonomen als »Schmierstoff der Wirtschaft« angesehen“, erläutert Gastgeber Prof. Dr. Moritz Brinkmann vom Institut für deutsches und internationales Zivilprozessrecht sowie Konfliktmanagement der Universität Bonn. Braucht ein Unternehmen einen Kredit und kann es der Bank zum Beispiel eine wertvolle Maschine als Sicherheit anbieten, dann sind die Zinsen deutlich günstiger als bei einem ungesicherten Darlehen. Ein effizientes Kreditsicherungsrecht sei insofern ein Beitrag zu wirtschaftlichem Wachstum, erläutert Prof. Brinkmann.

Wie ein solches Mobiliarsicherungsrecht in Deutschland und Europa ausgestaltet ist, darüber informiert sich derzeit Associate Professor Katsuyuki Wada von der Universität Kyoto: „Solche Kreditsicherheiten an beweglichen Sachen und Forderungen gewinnen auch in Japan immer mehr an Bedeutung.“ Weil Prof. Brinkmann als Experte auf diesem Gebiet gilt, kam der Associate Professor mit einem Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung an die Universität Bonn.

Japan und Deutschland können in Jura voneinander profitieren

Deutschland und Japan stünden vor ähnlichen Herausforderungen, berichtet Prof. Wada. Deshalb möchte der japanische Jurist das Recht beider Staaten vergleichen und mögliche Reformvorschläge für sein Heimatland entwickeln. Umgekehrt profitiert auch Prof. Brinkmann von den Diskussionen mit dem Gastwissenschaftler, weil das Recht in beiden Ländern historisch eng verknüpft ist. „Lösungen, die das japanische Recht findet, können in besonderer Weise auch richtungsweisend für Deutschland sein“, ist Prof. Brinkmann überzeugt.

Vorfreude auf das Bonner Kirschblütenfest

Katsuyuki Wada, geboren 1987 in Osaka, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Kyoto, wo er inzwischen auch als Associate Professor forscht und lehrt. In Bonn länger eingewöhnen musste sich der Gastwissenschaftler nicht: Seine neue Wirkungsstätte erinnert ihn sehr an Kyoto. „Am besten gefällt mir, dass Bonn nicht allzu groß ist und man alles in der Innenstadt zu Fuß erreichen kann – es ist hier sehr gemütlich“, sagt Prof. Wada. Über seine neuen wissenschaftlichen Aufgaben hinaus freut er sich schon auf das Kirschblütenfest im Frühjahr in der Bonner Altstadt – auch eine Tradition, die Kyoto und Bonn verbindet.

Kontakt für die Medien:

Associate Prof. Katsuyuki Wada
Tel. 0176/73698913
E-Mail: wada.katsuyuki.6r@kyoto-u.ac.jp

Prof. Dr. Moritz Brinkmann
Institut für deutsches und internationales
Zivilprozessrecht sowie Konfliktmanagement
Universität Bonn
Tel. 0228/739254 oder 739255
E-Mail: sekretariat.brinkmann@jura.uni-bonn.de

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