13. Juli 2016

Vom Indischen Ozean über den Atlantik an den Rhein Vom Indischen Ozean über den Atlantik an den Rhein

Mit einem Klimaschutz-Stipendium der Humboldt-Stiftung forscht eine Madagassin an der Uni Bonn

Die Mathematikerin Tsinampoizina Marie Sophie Randriamahefasoa aus Madagaskar forscht am Hans Ertel Zentrum für Wetterforschung der Universität Bonn zu einer genaueren Klimaerfassung für Madagaskar und den Indischen Ozean. Mit den Ergebnissen sollen sich Risiken durch Klimaänderungen besser erkennen lassen. Die Wissenschaftlerin wird mit einem Internationalen Klimaschutz-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert.

Tsinampoizina Marie Sophie Randriamahefasoa
Tsinampoizina Marie Sophie Randriamahefasoa - aus Madagaskar forscht mit einem Internationalen Klimaschutz-Stipendium der Humboldt-Stiftung an der Universität Bonn. © Foto: privat
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Tsinampoizina Marie Sophie Randriamahefasoa arbeitete zuvor an der University of Cape Town (Südafrika) und kam Anfang April mit einem Internationalen Klimaschutz-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an das Hans Ertel Zentrum für Wetterforschung der Universität Bonn. „Ich forsche sehr gerne hier“, sagt die Stipendiatin. „Ich freue mich, dass ich mit den Wissenschaftlern der Universität Bonn Knowhow und Erfahrungen austauschen kann.“ Derzeit arbeitet sie an den mathematischen Grundlagen für ein regional auf Madagaskar angepasstes Klimamodell. „Klimaschutz ist nach unserer Ansicht immer nur so gut wie die zugrunde liegenden Daten“, sagt Gastgeber Prof. Dr. Andreas Hense vom Meteorologischen Institut.

Schub für die Karriere

Ziel des Forschungsprojektes ist es, nach dem Vorbild einer genauen Klimaerfassung für den Zeitraum 1995 bis 2014 des Hans Ertel Zentrums für den nordatlantisch-europäischen Raum Vergleichbares für die Region Madagaskar zu entwickeln. „Mit einer räumlichen Auflösung von zehn Kilometern sollen dann eine Klimakartierung mit 15 Minuten Zeitabstand zum Beispiel für den Niederschlag und die Windgeschwindigkeit möglich sein“, berichtet Prof. Hense. Das Projekt, das noch bis Februar 2017 läuft, und die Förderung durch die Humboldt-Stiftung ermöglichen der Wissenschaftlerin, erstmals Erfahrungen in Europa und Deutschland zu sammeln. „Es wird mein Profil als Klimaforscherin schärfen und meiner Karriere einen Schub verleihen“, ist Tsinampoizina Randriamahefasoa überzeugt.

Rückkehr nach Madagaskar geplant

Nach dem Forschungsaufenthalt an der Universität Bonn möchte die Madagassin in ihre Heimat zurückkehren und ihr Wissen und ihre Erfahrungen für eine bessere Zukunft des Inselstaates einbringen. Mit ihrem Mann und ihrem dreijährigen Sohn lebt Tsinampoizina Randriamahefasoa in Rüngsdorf. „Es ist für mich eine neue Erfahrung, in Deutschland zu sein und zu entdecken, wie die Menschen ihr Leben bewältigen und auch genießen“, sagt die Wissenschaftlerin. Im Vergleich zu Madagaskar und Südafrika sei das Leben in Deutschland ernster und weniger leger. „Aber Leben bedeutet immer auch dazulernen“, zitiert die Stipendiatin einen Wahlspruch aus Madagaskar. Am meisten mag sie den Rhein, denn als Inselbewohnerin schätzt sie die Nähe zum Wasser.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Andreas Hense
Meteorologisches Institut
Universität Bonn
Tel. 0228/735184
E-Mail: ahense@uni-bonn.de

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