01. Dezember 2015

Erstklassige Versorgung von Menschen mit Krebs Erstklassige Versorgung von Menschen mit Krebs

Uni-Klinikum Bonn ist Onkologisches Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat das Universitätsklinikum Bonn als Onkologisches Zentrum ausgezeichnet. Dazu stellte sich das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) auf dem Venusberg erfolgreich einem aufwendigen Zertifizierungsverfahren durch das unabhängige Institut OnkoZert. Am 1. Dezember übergab Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der DKG, den anwesenden Vertretern des CIO Bonn und den angeschlossenen Organkrebszentren die offiziellen Zertifikate. Die Qualitätssiegel bestätigen dem Bonner Universitätsklinikum eine umfassende und kompetente Versorgung von Krebspatienten, die dem hohen Anspruch durch die DKG-Anforderungen entspricht.

Feierliche Zertifikats-Übergabe der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG):
Feierliche Zertifikats-Übergabe der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG): - Vorstandsvorsitzender des Bonner CIOs Prof. Dr. Walther Kuhn (Mitte), Generalsekretär der DKG Dr. Johannes Bruns (3. v. re), Direktor des CIOs Bonn Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf (2. v. re) und Dekan Prof. Dr. Nicolas Wernert (re) sowie weitere Zertifikats-Empfänger: Prof. Dr. Jörg C. Kalff (1. Reihe li), Dr. Mignon Keyver-Paik (1. Reihe 2. v. li), Prof. Dr. Dr. Rudolf H. Reich (2. Reihe li), Prof. Dr. Dr. ès sci. Thomas Bieber (3. Reihe li), Dr. Jennifer Landsberg (3. Reihe mi) und Prof. Dr. Ulrich Herrlinger (3. Reihe re); © Volker Lannert / Uni Bonn
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Jedes Jahr erkranken in Deutschland fast 500.000 Menschen an Krebs. Betroffene sollen in jeder Phase der Erkrankung eine Behandlung erhalten, die sich an hohen Qualitätsstandards orientiert. So ist ein Ziel der Deutschen Krebsgesellschaft, dass alle Krebspatienten Zugang zu einem Onkologischen Zentrum haben. „Unsere Zertifizierung ist für die Bonner Region ein wichtiger Schritt in diese Richtung“, sagt Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf. Der Direktor des CIOs am Universitätsklinikum Bonn freut sich: „Uns wird von objektiver Seite eine höchste fachliche Expertise zur Versorgung der uns anvertrauten Patienten bescheinigt.“

Teamarbeit ist entscheidend für optimale Diagnostik und Behandlung

Auf dem Venusberg sind 44 Abteilungen und Institute an der Versorgung von etwa 13.000 onkologischen Patienten pro Jahr beteiligt. Dabei haben sie sich zu einer konsequent interdisziplinären Zusammenarbeit verpflichtet, denn aufgrund neuester Diagnose- und Therapieverfahren ist die Behandlung heutzutage sehr vielschichtig. So setzen sich Experten der verschiedenen Fachdisziplinen in so genannten „Tumorboards“ an einen Tisch und geben für jeden einzelnen Patienten individuelle Behandlungsempfehlungen. „Wir entwickeln gemeinsam Strategien. Dies ist wirklich ein Mehrwert für eine optimale Versorgung“, sagt Prof. Schmidt-Wolf. „Betroffene und deren Angehörige sollen durch alle Phasen ihrer Erkrankung nicht nur kompetent behandelt, sondern auch menschlich begleitet und ganzheitlich betreut werden.“

Steigerung der Lebensqualität steht ebenfalls im Fokus

Neben interdisziplinären Sprechstunden stehen den Patienten daher eine enge Verzahnung ambulanter und stationärer Betreuung sowie Ernährungsberatung, ein außergewöhnliches psychosoziales und palliativmedizinisches Angebot zur Verfügung. Hinzu kommt die Möglichkeit, an bis zu 200 klinischen Studien teilzunehmen – ein Zusatzangebot zu den üblichen Therapien, die alle Krankenhäuser anbieten können. „Vor allem für Patienten, die als nicht mehr therapiebar gelten, eröffnen sich hier neue Optionen“, sagt Prof. Schmidt-Wolf.

Eine besondere Rolle haben die vier Patientenlotsen am Universitätsklinikum Bonn – gerade bei den etwa 2.000 Patienten pro Jahr, bei denen die Diagnose „Krebs“ erstmalig gestellt wird. Sie nehmen die Betroffenen an die Hand, helfen ihnen, sich zwischen den verschieden Fachabteilungen zu orientieren, und organisieren unter anderem Termine. Zudem begleiten sie auch die Angehörigen empathisch auf diesem schwierigen Weg.

Reibungslose Abläufe und gute Dokumentation der Daten

Zwölf Monate wurden unter Federführung des Bonner CIOs alle Arbeitsläufe und Schnittstellen innerhalb des Universitätsklinikums Bonn erforscht und festgehalten. Denn für die erfolgreiche Zertifizierung galt es, einen fast 1.000 Seiten dicken Katalog abzuarbeiten. Das Ergebnis überzeugte die externen Gutachter. Dabei lobten sie drei Dinge besonders: die Ausstattung und zentralisierte ambulante Behandlung von onkologischen Patienten in der Tagesklinik, die hervorragende Integration von Selbsthilfegruppen sowie die gute Koordination von Studien durch das Studienzentrum.

„Es ist ein Siegel für alle, die mit Ihrem Engagement dazu beigetragen haben, dass wir die Auszeichnung bekommen haben“, sagt Prof. Schmidt-Wolf. Die erfolgreiche Zertifizierung ist keine einmalige Aktion, denn das Qualitätssiegel muss jährlich erneuert werden. Dies trägt den sich stetig verändernden Anforderungen in der Krebstherapie Rechnung. „Wir müssen unsere Arbeit immer wieder überprüfen. Denn wir wollen die Heilungschance und die Lebensqualität unserer Patienten stetig verbessern“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Bonner CIOs Prof. Dr. Walther Kuhn, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Frauenklinik Bonn.

Bereits von der Deutschen Krebshilfe gefördertes Krebs-Spitzenzentrum

Das 2006 gegründete Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn ist im vergangenen Jahr als einziges Zentrum in Deutschland vollumfänglich zum dritten Mal in Folge als „Onkologisches Spitzenzentrum“ von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet worden. In dem Verbund der Universitätskliniken Köln und Bonn arbeiten alle an der Versorgung von Krebspatienten beteiligten Kliniken und Institute zusammen. Ambulante und stationäre Betreuung sind eng verzahnt und ein außergewöhnliches psychosoziales sowie palliativmedizinisches Angebot steht zur Verfügung. Ziel ist es, mit patientennahen Forschungsansätzen die Überlebenschancen von Krebskranken zu verbessern und eine besser abgestimmte Behandlung von Krebspatienten zu fördern.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf
Direktor des Centrums für Integrierte Onkologie am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-17050
E-Mail: ingo.schmidt-wolf@ukb.uni-bonn.de

Feierliche Zertifikats-Übergabe der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG):
Feierliche Zertifikats-Übergabe der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG): - Das CIO Bonn funktioniert nur in einem großen Team; © Volker Lannert / Uni Bonn
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