31. März 2010

Bonner Ärzte bannen drohendes Herzversagen Bonner Ärzte bannen drohendes Herzversagen

Telekom-Spende half herzkrankem Jungen aus dem Irak

Er hat ständig blaue Lippen und Atemnot. Denn in seiner Lunge herrscht zu hoher Druck und das rechte Herz verausgabt sich dabei, eine ausreichende Menge Blut in den Lungenkreislauf zu bringen. Das Herz von Zheyar ist stark überlastet und droht zu versagen. Aber ein komplizierter Eingriff mit komplexer Nachsorge ist in seiner Heimat Irak nicht möglich. Dank einer Spende in Höhe von 30.000 Euro seitens der Deutschen Telekom konnten jetzt Ärzte am Universitätsklinikum Bonn den 14-jährigen Jungen erfolgreich operieren.

Das Geschenk
Das Geschenk - Zheyar freut sich über seinen neuen Fußball und sein Fußball-Trikot: (vorne; v. li) Dr. Bahman Esmailzadeh, Zheyar, Michael Schuld, Leiter Vertriebs- und Servicemarketing Deutsche Telekom; (hinten; v. li) Zheyars Vater Jasim und Professor Dr. Johannes Breuer; © Deutsche Telekom
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Zheyar hat ständig blaue Lippen, leidet unter Atemnot und ist nicht belastbar. Jeglicher Sport wie sein geliebtes Fahrrad zu fahren ist Zheyar versagt. Denn er ist mit einem sehr komplexen Herzfehler zur Welt gekommen, durch den sich ein Lungenhochdruck entwickelte. Dadurch staut sich das Blut in seinem rechten Herz. Dieses ist eifrig bemüht, das Blut trotzdem in die Lunge zu pumpen. Der Druck steigt, bis sauerstoffarmes Blut durch ein Loch im Herzen über die linke Kammer in den Körperkreislauf strömt. Jetzt ist der Körper mit Sauerstoff unterversorgt. Dadurch kommt es zu einer so genannten Zyanose, das heißt die Haut und Lippen von Zheyar verfärben sich bläulich. "Die Gefahr einer Herzmuskelschwäche ist groß. Langfristig droht ein Herzversagen", sagt Professor Dr. Johannes Breuer, Direktor der Kinderkardiologie an der Bonner Universitätskinderklinik.

Umleitung und Überlaufventil verhindern Blutstau

In der Hoffnung, dass er hier operiert werden kann, ist der 14-Jährige mit seinem Vater Jasim nach Deutschland gekommen. Denn bei einem fortgeschrittenen Lungenhochdruck ist es nicht ungefährlich, das Loch zwischen den Herzkammern zu verschließen. Die rechte Kammer muss plötzlich das ganze Blut in die verhärtete Lunge pumpen. Dadurch wäre das Herz überbelastet und würde innerhalb weniger Tage nach der Operation versagen. Doch bei Zheyar besteht die Chance, dass die geschädigten Lungengefäße sich wieder erholen, und die Bonner Ärzte kennen einen Trick. „Wir lassen eine kleine Öffnung, die als Überlaufventil fungiert. So kann bei zu hohem Druck weiterhin Blut in das linke Herz fließen. Es kommt zu keinem Blutstau in der rechten Herzkammer", erklärt Dr. Bahman Esmailzadeh, Oberarzt an der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Bonn.

Zudem belastete bei Zheyar ein Blutstrom über eine Fehlmündung der Lungenvene das rechte Herz zusätzlich. Doch auch hier fanden die Bonner Ärzte eine pfiffige Lösung. Mit einem Flicken aus dem Herzbeutel verlängerten sie die rechte Lungenvene und leiteten diese in die linke Vorkammer um. Dazu nutzten die Bonner Ärzte ein kleines Loch in der Herzscheidewand zwischen den beiden Vorhöfen – ein weiterer angeborener Herzfehler des 14-Jährigen.

Er träumt von Fußball

Bereits eine Woche nach der Operation ist Zheyar wohlauf. Er hat keine blauen Lippen mehr. „Ein großer Wunsch von ihm ist, mit seinen Freunden Fußball zu spielen“, sagt sein Vater Jasim. Um so mehr freut sich der 14-Jährige über das persönliche Geschenk der Deutschen Telekom – ein original Fußball-Trikot des FC Bayern und einen Fußball. Mit einer großzügigen Spende zu Weihnachten im vergangenen Jahr ermöglichte der Vertrieb und Kundenservice Zheyar die Chance auf ein neues Leben. „Wir haben uns bewusst gegen Präsente an unsere Geschäftspartner entschieden. Wir sind überzeugt, dass das Geld mit der Unterstützung für die Kinderkardiologie besser angelegt ist. Ein gesundes Herz ist weitaus mehr wert als viele Geschenke“, sagt Michael Schuld, Leiter Vertriebs- und Servicemarketing Deutsche Telekom. Etwa in zwei Wochen können Zheyar und sein Vater wieder nach Hause in den Irak zurückkehren.

Kontakt für die Medien:
Professor Dr. Johannes Breuer
Direktor der Abteilung für Kinderkardiologie
Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-33350
E-Mail: johannes.breuer@ukb.uni-bonn.de

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